in Künstliche Intelligenz

AI First – Künstliche Intelligenz legt in 2017 los

Von online first zu mobile first: Jetzt fängt die Phase von AI first an. Künstliche Intelligenz ist die Folge einer online, digitalen, vernetzten, mobilen, datengetriebenen, computerbasierten neuen Welt. Lasst mich erklären, warum das so ist.

Die 5 Treiber für den Aufstieg der künstlichen Intelligenz

Es gibt 5 Treiber, die den Aufstieg der künstlichen Intelligenz unterstützen.

Je mehr Daten, desto besser für künstliche Intelligenz

Heutzutage basiert fast alles auf Daten. Wir Menschen messen, sammeln und analysieren bestmöglich. Jede Maschine lebt von Daten und lässt sich ultimativ auf Einsen und Nullen reduzieren.

Die Menge an Daten, die Menschen und Maschinen täglich produzieren, steigt ununterbrochen. Je mehr Daten wir produzieren, umso mehr Daten werden wir unseren künstlichen Intelligenzsystemen zur Verfügung stellen. Warum? Nun, wir brauchen sie. Die Unmengen an Daten sind die Folge einer immer komplexer werdenden Umwelt. Künstliche Intelligenzen helfen uns, diese Komplexität zu reduzieren. KIs setzen dort an, wo die Rechenleistung des Menschen aufhört.

Die verbreitete Nutzung von Cloud-Anwendungen sorgt dafür, dass Daten heutzutage überall und jederzeit abrufbar sind. Das bedeutet auch, dass Daten durch andere Softwaresysteme besser, insbesondere durch KIs genutzt werden können. Manche nennen es die API-Economy; bereits heute übersteigt die Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation (M2M) den Trafik von Mensch-zu-Mensch-Kommunikation.

Künstliche Intelligenz wird in Hardware integriert

Computerchips sind die Gehirne von Maschinen und werden nun um einiges intelligenter. Google baut seine eigenen KI-Chips. Ebenso sind Microsoft und Nvidia dabei, eigene KI-Hardware zu entwickeln. Diese neue Generation von Prozessoren ist ideal für neuronale Netze und andere Machine-Learning-Werkzeuge. Mithilfe dieser Hardware rechnen KIs noch schneller.

Bald werden diese Chips auf die IoT-Welle (Internet der Dinge) treffen. Dann wird es KI-injizierte Computerchips in Handys, TVs, Autos, Robotern und in jedem anderen elektrischen Objekt geben. 

Software wird intelligenter und hybrider

Jeden Tag arbeiten Teams daran, bestehende KI-Werkzeuge zu verbessern. Wir sehen bereits heute vermehrt hybride Systeme, die Experten-Systeme, Deep Learning, Bots und Machine Learning effektiver kombinieren.

Deep Learning gibt es bereits seit 15 Jahren, doch es wurde erst vor drei Jahren populär. Wir haben alle Möglichkeiten noch nicht ausgereizt. Der Sprung von der Wissenschaft zu realen Industrieanwendungen beginnt gerade erst.

Universitäten forschen vermehrt an kognitiven Systemen und maschinellem Lernen. Zudem gibt es inzwischen mehr Aufmerksamkeit, Kapital, Kunden und Forscher für das Thema. Die akademische Welt erwacht aus dem Winterschlaf des 1980er-AI-Winters.

Es wird immer einfacher, eine künstliche Intelligenz zu erschaffen

Du möchtest Deine eigene KI bauen? DeepMind hat das lab geöffnet. OpenAI bietet Universe an zum Trainieren von KIs. Google teilt TensorFlow. Es gibt zudem Theano und Torch.

Es wird täglich einfacher und günstiger, künstliche Intelligenzsysteme zu entwickeln und zu trainieren. So lange, bis wir eine Demokratisierung von Intelligenzerschaffung erreicht haben.

Kapital folgt den Unternehmern in KI-Firmen

Über die letzten zwei Jahre haben wir einen Anstieg an KI-Start-ups gesehen. Natürlich ist nicht jede KI-Firma sofort eine KI-Firma. Wer maschinelles Lernen verwendet, hat nicht automatisch eine künstliche Intelligenz. Dazu braucht es zusätzliche maschinelle Selbstverbesserungen und Kognition.

Unabhängig davon ist der Trend sehr positiv. Und wo die Ideen sind, da kommt das Geld. Amerikanische VCs haben Milliarden $ in KI-Start-ups investiert. Google, Twitter, Intel, Apple, Microsoft, Salesforce, Facebook, eBay, Oracle – sie alle haben in den letzten Monaten im großen Stil junge KI-Firmen gekauft.

Die Folgen des Aufstiegs der künstlichen Intelligenzen

Neue Technologien bringen immer Wandel mit sich.

Vier Schritte zur künstlichen Intelligenz

Wo stehen wir nun? Folgende vier Schritte muss eine Firma beschreiten, bevor sie eine künstliche Intelligenz braucht.

From Big Data to AI

Zuerst müssen Daten gesammelt, gespeichert und analysiert werden. Diese Phase ist rückwärts gewandt und zeigt dem Unternehmen nur historische Werte.

Als zweiten Schritt verwendet eine Firma Maschinen, um Vorhersagen zu erstellen, basierend auf den zuvor gesammelten Daten. Diese Vorhersagen helfen Menschen wiederum, schnellere, einfachere und bessere Entscheidungen zu treffen.

Als Drittes erstellen Maschinen eigene Vorhersagen, setzen diese um, messen die Resultate und lernen daraus, um wiederum die gegebenen Ziele zu maximieren.

Im vierten Schritt erreicht eine Maschine Automatisierung. Die Maschine wird ein motivierter, kognitiver Agent und verwendet gelerntes Verhalten, um wiederum Transferwissen zu generieren. Wir nennen dies bei einem Menschen Intelligenz.

Die meisten analogen Firmen stehen noch auf Stufe 1 oder darunter. Viel zu viele deutsche Firmen haben bisher keine Datenhoheit über ihre eigenen Prozesse und Wertschöpfungen.

Zahlreiche digitale Firmen, insbesondere aus E-Commerce und Gaming, sind auf Stufe 2. Hier sind die Daten vorhanden, werden ausgewertet, um damit mehr Umsatz zu generieren und die Kosten zu reduzieren.

Nur wenige Firmen haben Stufe 3 erreicht, dazu gehören die Digital-Monopolisten von Google, Facebook und Amazon.

Stufe 4 kommt. Firmen arbeiten daran.

Künstliche Intelligenzen müssen unterrichtet werden

Eine künstliche Intelligenz muss lernen. Das heißt, wir Menschen müssen diese KI-Systeme unterrichten. Einfach nur zu programmieren und fertig zu werden reicht nicht mehr. Eine KI hat nie ausgelernt. Daher ist es wichtig, eine KI immer weiter zu trainieren, zu verbessern und ihr gelerntes Wissen zu vertiefen.

Ähnlich wie bei einem Kind? Kein Zufall. Auch KIs müssen erst lernen, wie man spricht, wie man eine Tür öffnet, wie man auf zwei Beinen steht oder Bücher liest. Kinder wären ohne das Kopieren von Erwachsenenverhalten ziemlich lebensunfähig. KIs haben ein ähnliches Dilemma.

Künstliche Intelligenz drängt in Dein Geschäft

Künstliche Intelligenz ist eine horizontale Technologie. Es wird zahlreiche Industrien betreffen und die Disruption der Digitalisierung nur verstärken. Wer bereits digital unterwegs ist, kann sich mit KIs stärken und absetzen. Wer bereits die Umstellung auf die digitale Welt verpasst hat, der wird intern mit künstlicher Intelligenz nichts anfangen können.

Ich möchte es an dieser Stelle deutlich sagen: Es wird weiterhin alle betreffen. Den Handel, die Automobilindustrie, Pharmakonzerne, Banken, den produzierenden Mittelstand und die Medienkonzerne. Ebenso betrifft es Netzwerke, Städte, Staaten und Dich ganz persönlich.

Künstliche Intelligenz erreicht zwei Dinge. Zum einen werden Prozesse effizienter und zum anderen werden Maschinen intelligenter. Ein selbstfahrendes Auto ist intelligenter als ein durch Menschen gesteuertes Fahrzeug. Die Verwendung des Google Suchalgorithmus’ ist effizienter als ein Gang in die Bücherei.

Eine Zukunft mit weniger menschlicher Arbeit

Jedoch sorgt dies für zahlreiche Umstellungen.

Eine Herausforderung ist, dass angewandte künstliche Intelligenz Marktanteile von etablierten Firmen übernimmt, die Politik zur Reaktion zwingt und die Menschen nötigt, sich immer schneller anzupassen.

Eine weitere Herausforderung ist, dass wir durch die Steigerung von Effizienz und durchdringenderer Maschinenintelligenz weniger menschliche Arbeitskraft benötigen. Sicherlich entstehen weiterhin neue Tätigkeiten, doch nicht so schnell wie alte Aufgaben verschwinden. Dazu berichte ich ausführlicher in meinem TEDx-Vortrag oder Blogbeitrag (22 Jobs, die es in Zukunft nicht mehr geben wird).

Künstliche Intelligenz ist nicht böse oder schlecht. Sie ist lediglich ein Werkzeug, das wir Menschen verwenden, um reicher, glücklicher und gesünder zu werden. Dies führt jedoch auch zu Wandel, und Wandel ist immer unbequem. Daher zwingt uns künstliche Intelligenz dazu, unsere menschliche Komfortzone zu verlassen.

Künstliche Intelligenz ist gebündelte Erfahrung

Die Tage habe ich ein sehr gutes Interview eines Hirnforschers gesehen. Er sagte, dass der individuelle Mensch das Resultat aus gelernten Erfahrungen ist. Nichts sei originär, sondern entstünde aus der Kombination von Gelerntem. Wir halten neue Kombinationen lediglich für einzigartig, doch sie sind es nie. Unser Gehirn hat den Gedanken nur zum ersten Mal durchdacht.

Künstliche Intelligenzen sind da vergleichbar und zugleich anders. KIs haben ihre ersten eigenen Sprachen entwickelt und dazu passende neuartige Verschlüsselungsmethoden. Jedoch ist auch eine KI das Resultat des gelernten Verhaltens, welches wir vorher basierend auf Daten trainiert haben.

Noch sind wir Menschen den Maschinen voraus. Wir können besser abstrahieren. Das bedeutet, wir Menschen brauchen deutlich weniger Daten um

zu lernen. Maschinen sind im Kontrast deutlich datenhungriger und dort erfolgreicher, wo es ausreichend Daten gibt (z. B. beim Handel mit Aktien).

AlphaGo hat den Weltmeister nur schlagen können, weil die KI vorher Millionen von Spielen üben konnte. Da eine Maschine schneller rechnet als ein menschliches Gehirn, hatte AlphaGo dank der gesammelten Erfahrung von mehreren Menschenleben bereits einen Vorteil, als die KI antrat.

Künstliche Intelligenz ist gut für die Menschheit

Abschließend möchte ich schreiben, dass die breite Anwendung von künstlicher Intelligenz die Menschheit bereichern wird. Wir werden KI-unterstützte Lehrer haben, eine Zukunft ohne Arbeit, personalisierte Medizin, selbststeuernde Objekte und persönliche Assistenten für jeden.

In Zukunft werden wir länger leben, mobiler sein, weniger für Energie zahlen, kostenfreie Bildung erhalten und mehr Wohlstand genießen.

Hollywood und Journalisten malen gerne ein düsteres Bild an die Wand, doch das ist nicht notwendig. Künstliche Intelligenz ist gut, wenn wir sie für Gutes verwenden.

Mein Artikel aus 2015 über künstliche Intelligenz.
7 Gründe, wieso Du mit uns über künstliche Intelligenz am 11. Mai diskutieren solltest.
Und falls Du Kapital für Deine KI-Firma brauchst.

 

Interessant?