in Zukunft

22 Jobs die es in Zukunft nicht mehr geben wird

Jobs sind schon immer verschwunden (Scharfrichter, Raubritter, Kassierer, Aktienhändler) und neue sind entstanden (Programmierer, Unternehmensberater, Investmentbanker). Doch nun droht uns eine ganze Welle an Tätigkeiten zu verschwinden: Piloten, LKW Fahrer, Soldaten, Köche, Anwälte, Journalisten und viele mehr.

Technologie hat Arbeit schon immer produktiver gemacht

Historisch gesehen ist es normal, dass durch gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel neue Stellen geschaffen werden und alte Tätigkeiten verschwinden. Zum Glück brauchen wir keine Sklavenhändler mehr. Es gibt auch keinen Bedarf für Köhler, denn inzwischen können wir Stein- und Braunkohle abbauen. Henker ist sicherlich ebenso kein zukunftsträchtiger Job mehr. Technologie (Drucker, Scanner und Kopierer) hat dafür gesorgt, dass wir keine Lithografen mehr brauchen.

Vor noch 300 Jahren waren 85 % aller Deutschen in der Landwirtschaft tätig. Heute es sind weniger als 2 %.

Arbeitsplätze verschwinden, nicht immer entstehen Neue

Wir mögen es belächeln, doch es passiert jeden Tag. Früher waren die Handelsäle voll mit Aktienhändlern. Heute handeln Algorithmen mit Aktien, Fremdwährungen und Anleihen.

Vor einigen Jahren mussten wir noch im Reisebüro unsere Flüge, Hotels und Mietwagen buchen. Heute nutzen wir dafür Trivago oder Kayak.

Mitte der 70er Jahren haben wir den Höhepunkt der industriellen Revolution (im Maßstab: Arbeitsplätze) überschritten. Seitdem weiß jeder von uns, dass man am Fließband wenig Aussichten auf Wohlstand und Karriere hat.

Keine Perspektive für Jobs in der IndustrieBrad Arnold (2015)

Wer hebt noch sein Bargeld direkt bei der Bank ab (Job: Kassierer) und wer nutzt stattdessen EC-Automaten? Auch ein Arbeitsplatz, der immer seltener gebraucht wird und irgendwann komplett verschwindet.

Wir haben besondere Zeiten. Aus meiner Sicht kommen wir unserer Vorstellung der Zukunft immer schneller näher. Dies bedeutet, dass Arbeitsplätze noch schneller überflüssig werden, als wir es erwarten. Zahlreiche Stellen werden in den kommenden Jahren durch Software und Hardware ersetzt. Nicht weil Jemand etwas gegen diese Menschen hat, sondern weil es am Ende für die Entscheider günstiger, einfacher und schneller ist.

Hier meine Liste an 22 Jobs, die es aus meiner Sicht in 20 Jahren nicht mehr geben wird, oder wir deutlich weniger Menschen für die gleiche Tätigkeit brauchen werden.

Taxifahren und LKWfahrer

Daimler entwickelt einen selbstfahrenden LKW.  Google hat ein selbstfahrendes Auto vorgestellt.

Und Uber arbeitet daran, dass deren Flotte an Fahrzeugen eines Tages ohne Fahrer auskommt. Sicherlich dauert es, bis wir selber selbstfahrende Autos haben. Doch bis 2020 kann ich mir gut vorstellen, dass immerhin LKWs mit Autopilot unterwegs sind.

Journalisten

Zeitungen werden immer weniger gelesen, hier schreibe ich nichts neues. Früher hatte Axel Springer eine Umsatzrendite von 50 %. Heute sind es eher 5 %.

Doch wofür braucht es noch Menschen, die abtippen was DPA und Reuters vorgeben? In der Zukunft werden 90 % aller Texte von Bots geschrieben (also Algorithm die lernen können). Bereits jetzt sind zahlreiche Artikel in Zeitung von Textrobots geschrieben. Glaubst du nicht?

Natürlich wird es immer noch Tätigkeiten für investigative Journalisten geben, doch deutlich weniger als heute. Vielleicht schreiben deswegen unsere Zeitungen nicht so gern über dieses Thema. Das kann ich verstehen.

Bankangestellte

Banken stehen unter Feuer. Spätestens seit der Finanzkrise sollten wir alle mitbekommen haben, dass moderne Banken nicht immer das Wohle der Gesellschaft im Sinn haben. Die komplette Wertschöpfungskette von Banken wird zerlegt. Unternehmensfinanzierung. Anlageberatung. Kreditvergabe. Vermögensverwaltung. Geldtransfer.

Deutsche Fintech StartupsBajoart (2013)

Piloten

Natürlich steigen wir nicht in ein Flugzeug, das von einem Autopiloten gesteuert wird. Doch Frachtflugzeugen ist das egal. Päcken haben da keine Sicherheitsbedenken.  Bereits jetzt fliegen Drohnen entweder mit Fernsteuerung oder komplett automatisch. Demnach ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Transportmaschinen alleine starten und landen.

Lockführer

Endlich keine Streiks mehr im Nahverkehr. Irgendwann fährt auch die Berliner SBahn ganz ohne Zugführer. In Nürnberg kannst du bereits mit einer zugführerlosen Ubahn fahren.  In Paris, London und Barcelona sind ebenso weite Strecken des Nahverkehrs ohne menschlichen Fahrer unterwegs.

Lagerarbeiter

Amazon betreibt voll automatisierte Logistikzentren, die mit einem Bruchteil der menschlichen Arbeiter auskommen, wie früher. Wer Ecommerce kennt, weiß welche Tätigkeiten alle automatisiert werden können: Packliste drucken, Packliste nehmen, Ware suchen, Ware in Karton legen, Lieferschein reinlegen, Karton zukleben, frankieren, ab zur Post. Dafür brauche ich keine großartige menschliche Intelligenz.

Kiva Systems zeigt es uns

Wallmart, Coca Cola, Netfliex, Ikea. All diese Konzerne haben bereits vollautomatisierte Warenhäuser.

Verkäuferinnen

Wie oft triffst du hoch motivierte Mitarbeiter an der Kasse von Lidl, Penny, Kaisers, Edeka & Co.? Nachvollziehbar, denn vermutlich hatte kein Kind „Verkäuferin im Discounter“ auf seinem Wunschzettel. Es wird immer höfliche, mitdenkenden und charmante Verkäufer(innen) geben, die einem einen Tesla verkaufen wollen oder uns zu einer 1.000 € LV Handtasche zu überreden versuchen. Brauchen wir noch Menschen in Supermärkten, im Einzelhandel oder im Späti (Kiosk)?

Ikea hat bereits einen Self-Checkout.

Giant Foods ebenso.

Target auch.

Sicherlich sind diese Maschinen noch nicht perfekt, doch ist das eher eine Frage der Zeit.  Und was machen wir, wenn Wallmart seine 2.200.000 Mitarbeiter nicht mehr braucht?

Soldaten

Es mag nicht immer auffallen, doch sterben deutlich weniger Menschen durch kriegerische Auseinandersetzungen (Soldaten sowie Zivilisten).

Weniger Opfer durch Kriege

WSJ (2011)

In den schlimmsten Zeiten hatten wir 15 Millionen deutsche Männer in unserer Armee. Heute sind es weniger als 200.000 und die wenigsten davon wehrfähig. Ich sage, wir brauchen immer weniger menschliche Soldaten. Wofür auch? Die Amerikaner haben Lenkraketen und Drohnen. Damit lässt sich bequem Krieg „spielen“ vom Rechner aus.

Und wer Boston Dynamics kennt (von Google gekauft – was haben die eigentlich vor?), weiß was es bereits für Roboterlösungen gibt.

Also mir läuft es bei diesen Videos kalt den Rücken runter.

Bauarbeiter

Bereits jetzt lässt sich ein Haus aus dem 3 Drucker bestellen. Oder Häuser werden in 2 Tagen fertiggestellt:

Ich glaube, dass wir in Zukunft deutlich weniger Menschen brauchen, die heben, schweißen, tragen, kleben und hämmern.

Postboten

Ich kann dir diesen TED Vortag von Andreas Raptopoulos ans Herz legen.

Wachschutz

Wer hat eigentlich Spaß daran für 6 € die Stunde Nachts über dunkle Hinterhöfe mit einer Taschenlampe zu laufen? Mit Ideen wie dem K5 von Knightscope wird auch dieser Job eines Tages den Geschichtsbüchern angehören.

Übersetzer

Skype Echtzeitübersetzung und Microsoft sorgen dafür, das wir in der Zukunft weniger menschliche Übersetzer brauchen werden.

Call Center Mitarbeiter

Hast du schon dieses Video gesehen, wo IBM Watons in Jeopardy gewinnt?

Wenn eine Maschine bereits jetzt so gut verstehen und kombinieren kann, wieso sollte das nicht auch mit dem Telefonsupport funktionieren?

Supportmitarbeiter

Analog zu Call Center. Jeder weiß, was die üblichen Fragen, z. B. im Ecommerce, von Kunden sind: „Wann kommt mein Paket an“. „Wie kann ich es zurückschicken“ „Wo bleibt mein Geld“, uvm.

80 % der Fragen sind Standard. Alles was Standard ist, kann auch automatisiert beantwortet werden. Für die komplizierten 20 % kann ich dann die Experten fragen. Es gibt hier in Berlin ein Startup, was an der semantischen Erkennung für Supportanfragen arbeitet. Deren Algorithmus versteht Texte und beantwortet Emails. Noch Zukunft oder bereits Gegenwart?

Anwälte

Es gibt ein Berliner Startup, das arbeitet an einer Echtzeitrechtsberatung durch künstliche Intelligenz. Rocket Laywer und Legal Zoom erstellen Dokumente auf Knopfdruck. Ohne anwaltliche Hilfe, bekommst du deinen Arbeitsvertrag oder deine GmbH Gründungsunterlagen. Alles was einem strikten Prozess unterliegt, kann auch digitalisiert werden. Es ist alles nur eine Frage der Zeit.

Solange Menschen sich streiten, wird es Anwälte geben. Doch vermutlich weniger als heute.

Müllabfuhr

Dein Traumjob? In Barcelona wird dies bereits automatisch gemacht:

Köche

Ich sage nicht, dass wir von heute auf morgen keine Köche mehr brauchen. Doch beobachte ich mit Interesse die ersten 3D Drucker für Lebensmittel (z. B. Foodini). Du hast Abends keine Lust mehr zu kochen? Einfach ein Rezept auswählen und drucken lassen:

Oder über dein Tablet bestellen und der Roboter serviert.

Nicht sexy, doch es hat Potential:

Apotheker

Es gibt in Deutschland bereits unzählige Verkaufsautomaten: für Getränke, Süssigkeiten oder Zigaretten. In anderen Ländern kannst du dir deine Pizza, Obst, Pommes, Bier oder Eis aus einem Automaten ziehen. Wieso also nicht auch dein Aspirin wie in den USA?

Gartenarbeiter

Mit Niwa, Bitponics und Urban Cultivator kannst du dir bereits heute deine Tomaten im Wohnzimmer züchten. Eine Frage der Zeit, bist dies im großen Stile funktioniert – oder ist es bereits soweit?

Bibliothekare

Sicherlich nicht charmant, doch zielführend:

Toilettenfrauen

Wieso nehmen diese Frauen eigentlich 50 Cent dafür, dass sie mit einem verseuchten Lappen die Keime anderer Menschen verteilen? Für Bodenflächen gibt es iRobot. Für Fensterscheiben und Wohnugen:

Sprechstundenhilfen

Das Berlin Startup Desendo arbeitet an einer virtuellen Assistenz basierend auf einer KI. Bisher sind Sprechstundenhilfen hauptsächlich dafür verantwortlich, dass geprüft wird, ob ich einen Termin habe, ans Telefon gehen, Unterlagen annehmen und neue Termine vergeben. Sicherlich werden diese Tätigkeiten nicht von heute auf morgen mit kalten Maschinen ausgetauscht, doch die Entwicklungen gehen dahin.

Was passiert mit den Menschen?

Ich kann diese Liste noch weiterführen. Es ist erschreckend. Alleine in Deutschland haben wir 800.000 LKW Fahrer. Weitere 300.000 Menschen arbeiten als Lagerarbeiter. 780.000 Putzfrauen sind unterwegs. 500.000 Menschen verdienen ihr Geld als Verkäuferinnen. Was passiert, wenn diese 2 Millionen Stellen eines Tages wegfallen?

Wie können wir unsere Jugend noch in Ausbildungen schicken für Berufe, die es in 5 Jahren nicht mehr geben wird? Und selbst wenn es noch Arbeitsplätze gibt, hat diese Tätigkeit überhaupt eine Perspektive?

Bereits während der industriellen Revolution gab es Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut. Kommt es auch diesmal auf uns zu?

Ich stelle daher die Frage, wie unsere Politik und Bildungsinstitute darauf reagieren. Denn die Technologien kommen schneller als wir erwarten.

Falls dich der Artikel noch nicht überzeugt hat, empfehle ich dieses 15 minütiges Video. Menschen müssen sich nicht bewerben:

 

Komm in meine Berlin Futuristen Meetup Gruppe und wir können persönlich diskutieren.

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