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Wann zu wem? Companybuilding oder Inkubator oder Angel oder doch VC?

Einige angehende Gründer stellen oft die Frage, wann man nach Venture Capital fragen soll. Oder doch lieber erst einen Angel suchen? Und wie war es nochmal mit einem Inkubator? Gerade für Gründungsinteressierte sind die Optionen vielfältig und oft verwirrend. Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen Companybuilding, Inkubator, Angel oder VC – aber ich versuche einmal ein paar Unterschiede aufzuzeigen.

Companybuilding: In Berlin gibt es große Spieler die Companybuilding machen. Wodurch grenzen diese sich von einem Inkubator ab? Nun diese beiden (Rocket Internet und Team Europe) haben die Möglichkeiten und Erfahrung in sehr kurzer Zeit mehrere Unternehmen parallel aufzuziehen. Ihnen geht es weniger um die Förderung von Teams, sondern um die eigenen Unternehmen. Wenn also Jemand eine Geschäftsidee hat, aber kein vollständiges Team – so ist er bei einem dieser beiden Unternehmen gut aufgehoben. Hier zählt die Person am meisten, weil die Geschäftsmodelle oft bereits vorhanden sind. Wenn einem das Geschäftsmodell also gar nicht so wichtig ist, aber er möchte unbedingt etwas Großes mit aufbauen, dann ist empfehle ich eine der beiden genannten Firmen.

Inkubatoren: Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Inkubatoren und diese sind so unterschiedlich, dass man sie nicht alle in eine Schublade stecken kann. Wie ich meinte, die Grenze ist fließend. Pauschal gesagt, hilft ein Inkubator einem bestehendem Team bei der Umsetzung einer Idee. Dafür wird oft die Infrastruktur (Office, manchmal IT) zur Verfügung gestellt, plus das Netzwerk, plus operative/strategische Unterstützung von den Partnern des Inkubators. Aus meiner Perspektive ist dies ideal für Teams, die fast vollständig sind und jetzt ihre Idee umsetzen wollenTeam Europe und Rocket Internet haben vielleicht als Inkubatoren angefangen, sind aber über diese Phase hinaus. Einige Inkubatoren sind HackFwd (von Xing-Gründer Lars Hinrichs), FoundersLink, Hanse Ventures, nabru ventures (um Michael Urban), Rheingau Ventures, You is now (ImmobilienScout24) oder Springstar (Klaus Hommels und Oliver Jung).

Business Angels: Der klassische Weg ist, dass man seine Idee hat, das Team hat und dann anfängt. Kurz bootstrapping. Dafür sind Business Angels sehr vorteilhaft, denn diese bieten Netzwerk, Marktkenntnisse und Geld. Ich glaube, dass Gründer mit einem kompletten Team und einem fast ausgearbeiteten Konzept gut mit Angels arbeiten können. Hier ist die Abgrenzung zu einem VC besonders schwer, denn im Kern ähneln sich diese beiden Gruppen sehr. Aus meiner Sicht ist einer der wenigen Unterschiede, dass Angels mehr personenbezogen und weniger institutionalisiert sind. Das limitiert die Skalierbarkeit, kann aber die Schnelligkeit und Qualität von Entscheidungen fördern. Ich kann nur empfehlen, sich immer einen Angel zu suchen, der aus dem selben Markt kommt, wo die Gründer aktiv sind. Es gibt inzwischen sehr viele aktive Angels in der deutschen Szene, einige sind Christoph Maire (Atlantic Ventures), Stefan Glänzer (Passion Capital) oder Thomas Falk (eValue).

Venture Capital: Normalerweise kommt ein Investment durch einen Venture Capital Fund erst, nachdem die Gründung bereits bei einem Inkubator war oder von Angels finanziert wurde. Und sind wir doch ehrlich, das Geld steht im Vordergrund. Natürlich bringt ein VC Netzwerk, Erfahrung, Expertise und Marktkenntnisse mit. Doch der größte Vorteil ist einfach, dass ein VC mehr finanzielle Ressourcen hat als die anderen genannten Gruppen. Ein VC kann anfangs einen kleinen Betrag geben und diesen in späteren Runden erhöhen. Viele Angels (nicht alle) sind dazu meistens nicht in die Lage. Daher ist VC gut für Teams, die ihr Geschäftsmodell recht weit entwickelt haben und jetzt mit Geld das Unternehmen wachsen lassen wollen. Auch hier ist der Übergang zwischen einem Business Angel und einem VC fliessend. Und ebenso unterhalb den VCs gibt es sehr viele verschiedene Funds, jeder hat seine Stärken und bevorzugten Investitionszeitpunkte. Wann ein VC in Frage kommt, hatte ich hier bereits einmal beschrieben. Eine genaue Abgrenzung von VCs werde ich in einen der kommenden Einträge mal machen, bekannte sind: Point Nine Capital, Wellington Partners, Earlybird, Tengelmann, Holtzbrinck, oder eVenture.

Und natürlich möchte ich nicht die Unternehmer vergessen, die alles alleine geschafft haben und keine Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Diese gibt es und ich hoffe, wird es noch viele weitere geben.

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