in Internet of Things, Zukunft

Die Zukunft steht vor deiner Haustür – in diesen 5 Märkten wird es passieren

Wir leben in einer Zeit, in der sich Technologien schneller entwickeln als viele es verfolgen können. Das Auto hat 85 Jahre gebraucht, bis 50 % der Bevölkerung eines hatten. Beim Fernseher dauerte es nur 30 Jahre und PCs 20 Jahre. Ein Smartphone hatte die Mehrheit der Deutschen bereits nach 8 Jahren; Tablets verbreiten sich noch schneller. Jetzt ist die Zukunft und Die Gegenwart ist eine großartige Zeit. Alles was nun kommt, geht noch schneller.

Das Internet wie wir es kennen (Webseiten, Chats, Videos) ist bereit 40 Jahre alt. Unser Boom (IPO Zalando, Rocket Internet, Facebook, Alibiba) sind die Folge dessen (Bubble vs. Boom). Wer eine klassische Webfirma gründet, der tut sich heute schwer noch damit wirklich groß werden zu können. Es gibt ausreichend Privathochschulabsolventen mit ähnlichen Ideen und besserem Zugriff auf Kapital. Wer gründet schon gerne, wenn die Konkurrenz bereits anwesend ist und am Ende das größte Portemonnaie über den Erfolg entscheidet.

Konkurrenz verdirbt das Geschäft

Peter Thiel hat Recht. Wieso mit einem Produkt auf dem Markt gehen, auf dem bereits andere junge und ehrgeizige Gründer aktiv sind? Ich würde an deiner Stelle lieber dort gründen, wo es weniger Konkurrenz gibt. Dies gibt dir Zeit Fehler zu machen, zu lernen und zu gewinnen.

Welche Märkte sind das? Nun heute ist kein Markt mehr tabu. Alle werden angegriffen: Banken, die Gesundheitsbranche, der Bildungsmarkt und die Automobilhersteller. Und wenn wir schon bei Autos sind. Ich sage euch, dass Deutschland in den kommenden 10 Jahren einen auf den Deckel bekommen wird. Autos sind auf dem absteigenden Ast. Natürlich werden wir noch eine Weile in den CO2-Schleudern von A nach B fahren, doch werden immer weniger Menschen bereit sein ein (Softwaretechnisch veraltetes) Auto „Made in Germany“ zu kaufen und dafür 30 % Premium zu zahlen. Die Menschen wollen irgendwann ein Google-Car oder iCar von Apple. Die Software wird bald kaufentscheidend sein, und wir Deutsche sind nicht gut (genug) was Software angeht.

Jetzt zurück zum Thema. Hier sind aus meiner Sicht die 5 Märkte, in denen in den kommenden 10 Jahren am meisten passieren wird. Wenn du also jetzt gründen möchtest oder einen neuen Jobs suchst, dann orientiere dich an der Zukunft. Wähle den Markt, welcher sich noch entwickeln und am meisten Potential entfalten wird.

Connected Hardware + Künstliche Intelligenz = ein Sprung in die Zukunft

Wachstum Internet der Dinge bis 2030 - bootstrapping.me

The Internet of Things explained by i-scoop

Hardware selbst zu bauen ist super günstig geworden. Für ein paar Euro kann sich jeder seinen eigenen Minicomputer bauen mit Spark, Raspberry Pi oder Arduino. Kombiniert mit Sensoren, kann nun die komplette Welt vermessen und gesteuert werden.

Auswahl an Mikrocontroller für DIY Maker - bootstrapping.me

Vielleicht denkst du dir, was bringt das? Nun die aktuelle Hardware ist vergleichbar mit den frühen 90ern des Internets. Jeder kann bauen, basteln, testen und Produkte entwerfen. Wir sind technologisch nicht mehr davon abhängig, dass Großkonzerne etwas erforschen, sondern die nächste Innovation kann aus deinem Keller kommen.

Jetzt kombinierst du deine 20 Euro Hardware mit der Cloud und schon hat dein Gerät Zugriff auf enorme Rechenleistung. Ausgestattet mit einem selbstlernenden Algorithmus, hast du nun die Möglichkeit die Realität zu messen, zu bewerten und darauf zu reagieren. So entstehen 360° Kameras, Roboterspielzeug, intelligente Ringe, digitale Türschlössern. Selbstlernende Überwachungssysteme. Das beste Beispiel ist nest. Gekauft für 3,2 Mrd $ von Google, kannst du dir für 70 $ ein nest selber nachbauen. Die Hardware ist einfach so extrem günstig geworden. Jedes Objekt wird ab nun mit Minicomputer ausgestattet und gewinnt dadurch an Intelligenz, Nutzbarkeit, Nachweisbarkeit und Zugriffsmöglichkeiten für uns Nutzer.

Mit etwas Fantasie geht es weiter. Bis 2025 werden über 100 Objekte pro Haushalt „online“ sein. Bedeutet, es entsteht in jedem Haus ein kleines privates Netzwerk. Alles wird verbunden sein: Fenster, Schlösser, Türen, Lampen, Betten und Kühlschränke. Jedes Objekt kann mit Sensoren und Mikroprozessoren ausgestattet werden und demnach auch kontrolliert und gesteuert werden.

Und die Technologien beschränken sich nicht auf deinen Haushalt. Drohnen und Robotor dringen in immer mehr Bereiche des Alltags ein. Schleichend und konstant. In der Landwirtschaft. Fotografien. Lieferdienste. Transportleistungen. Inspektionen. Als Putzkräfte. Meetings. Rasenmähen. Sicherheitsdienste.

Du brauchst noch mehr Anregungen? Hier: Gestensteuerung für Computer. Telefonierende Uhren für Kinder. Intelligente Schlafmatratzen. Aufzeichnende Golfbälle. Kommunikatoren wie aus StarTrek. Intelligente Socken. Und alle möglichen Arten von Überwachungskameras.

Du wirst die virtuelle Realität lieben

Virtual Reality (VR) wird eine sehr einschneidende Technologie sein. Hast du eine VR Brille bereits getestet? Ich habe mir eine gekauft und auf zahlreichen Meetups probiert. Es ist krass. Was du siehst, das wirkt extrem real. Natürlich ist die Auflösung noch pixelig und erinnert mich an CounterStrike 1.4 von 2002. Doch das Gefühl, du musst es einfach testen. Du fährst Achterbahn und dir wird schlecht. Dein Gehirn macht keinen Unterschied, ob du real irgendwo bist oder ob du es nur durch die Brille siehst.

Virtuelle Realität Brillen

Worauf führt das hinaus? Sobald Brillen für jeden erschwinglich sind (unter 100 €), geht das Thema VR ab. Bereits jetzt gibt es unzählige talentierte Entwickler mit tollen Ideen. Hier ein paar Anregungen von mir: Social networks. Psychologen. Sprachen lernen.

Gaming wird eine neue Qualität erreichen. Ich stelle mir Spiele der Zukunft vor wie im Film Gamer.

VR 3D Porn wird abgehen.

Stell dir vor, was VR für den Bildungsmarkt bedeutet? Anstatt 50.000 $ pro Semester für einen Kurs in Harvard zu zahlen, kannst du dich mit deiner Brille einfach zu Vorlesungen virtuell dazu schalten. Kostenlos. Wieso sollten wir in Zukunft noch so viel Geld zahlen für Wissen, was ich von daheim aus lernen kann? Du siehst durch deine Augen, was alle anderen sehen. Du hörst, was jeder hört. Warum noch physisch vor Ort sein und teure Lebensunterhaltskosten tragen?

Natürlich können wir noch reisen, aber wie geil ist es, wenn ich an einem Abend in Ruhe den Grand Canyon von daheim erleben kann? Mit der VR Brille fliege ich durch die Schlucht, was mich sonst 200 $ mit dem Helikopter kosten würde. Zudem spare ich mir den Flug, Hotel und Reisezeit. Das Gefühl kann sogar besser sein als die Realität, denn die physikalischen Grenzen werden aufgehoben. Du wolltest die Chinesische Mauer sehen und dir fehlte bisher Zeit und Geld? Einfach die Brille aufsetzen. Lieber so als gar nicht.

Allgemein wird der ganze Markt für Unterhaltung umgeworfen. Wieso muss ich Stunden für Tickets anstehen und mich dann mit tausenden Leuten in einem Raum quetschen lassen, wenn ich meinem Gehirn das gleiche Erlebnis mit einer VR Brille simulieren kann? Am Ende bleiben eh nur Erinnerungen. Wie ich diese in mein Hirn speise, ist doch egal. So kann ich jedenfalls alle Konzerte, Theater, Shows und Filme dieser Welt in 3D erleben, von daheim aus. Ich habe es getestet und das ist eindeutig besser als Kino.

Wieso noch für ein Meeting irgendwo hin reisen? Alle Teilnehmer ziehen einfach ihre Brille auf und treffen sich in einem virtuellen Raum. Für mich ist entscheidend, dass ich Menschen komplett sehe, wenn ich mit ihnen Geschäfte machen. Hauptsache es sieht realistisch aus.

Wir können die Idee auch weiterspinnen. Wieso nicht irgendwann Roboter mit unserem Bewusstsein steuern (wie im Film Surrogate). Brille auf und ich steuere eine Einheit zum Meeting, zur Arbeit oder in den Supermarkt. Zukunft? Nicht für ewig.

Es wird noch 3 bis 5 Jahre dauern, bis die Virtual Reality Brillen für jeden erschwinglich sind. Und weitere 2 Jahre bis fast jeder eine besitzt. Und dann? Abfahrt!

Du wirst ewig leben

posthuman

Bildquelle

Der Gesundheitsmarkt ist seit Jahrzenten ein Fokus der Unternehmer. Immerhin haben wir unsere Lebenserwartung von 35 Jahre auf 85 in den letzten 150 Jahren gesteigert. Doch es ist das Ziel der Menschheit noch länger zu leben. Wie immer, man sollte sich nicht nach unten orientieren, sondern nach oben. Also ist das Ziel die maximale Lebenszeit zu erreichen bei guter geistiger und körperlicher Gesundheit.

Aus meiner Sicht ging es in der klassischen Schulmedizin darum, kranke Menschen wieder gesund zu machen. Es ist vergleichbar mit einem Auto. Es kommt erst in die Werkstatt, wenn etwas kaputt gegangen ist. Besser wären regelmäßige Inspektionen und vorbeugende Maßnahmen.

Daher glaube ich an die Präventionsmedizin. Diese beginnt gerade aus technischer Sicht an, richtig spannend zu werden.

Mit dem Apple Health Kit können wir zahlreiche Werte aggregieren. Jawbone, Fitbit oder UP3 helfen unsere Vitalfunktionen (Herzkreislauf, Schlaf, Ernährung) in Echtzeit zu messen.

Es gibt unzählige spannende neue Errungenschaften im Markt, erfunden von Unternehmern und nicht Pharmakonzernen: DNA Analyse für 99$, Selbst-Diagnosegerät, Neuro-Modulation, Mini-Blutmesser,.

Wann fangen Ärzte an unsere Daten zu analysieren, bevor wir krank werden? Wann gibt es Inspektionen basierend auf meinen echten Werten, statt Reparaturen basierend auf Schätzungen der Symptome?

Die Zeiten sind jedenfalls spannend. Wir können bereits jetzt Organe nachwachsen lassen. Gelähmte können wieder laufen. Blinde sehen. Taube hören.

Für dich als Gründer gilt: In diesem Feld brauchst du Geduld. Verkrustete Strukturen, unzählige Regularien und Widerstand von denen, die etwas zu verlieren haben (Krankenhäuser, Ärzte, Pharmakonzerne) sind gewiss. Dafür rettest du Menschenleben.

Die komplette Welt wird digital

Cloud & BigData sind Buzzwords, die jeder kennt und kaum einer versteht. Fakt ist, dass wir derzeit nur einen Bruchteil der Daten erheben, die wir erheben könnten. Fakt ist, dass die Datenmenge exponentiell steigen wird. Dies bedeutet, dass wir viel mehr Startups brauchen, die Unternehmen helfen zu verstehen, was in ihren Datenbanken steht.

Screenshot Webseite Palentir

Der Arzt möchte vorher erkennen, dass wir krank werden könnten und uns warnen. Die Polizei möchte den Einbrecher stellen, bevor er eingebrochen hat. Händler wollen ihre Kampagnen auf CLTV optimieren. Banken wollen Kreditkartenbetrüger erkennen, bevor sie Schaden anrichten. Alle notwendigen Daten sind bereits vorhanden. Wir sind nur nicht klug genug diese zu verstehen.

Mit Precobs kann die Polizei bereits jetzt analysieren, wo demnächst eingebrochen wird – und Streifen vorbei schicken. Prävention wie in Minority Report.

Minubo unterstützt eCommerce Unternehmen dabei, weniger Geld auszugeben und mehr Geld zu verdienen.

Palantir hilft der NSA, dass diese wissen, wen die CIA als nächster mit einer Drohne umbringen soll.

Ask-Kelsen wertet Gerichtsverfahren aus, schneller als ein menschlicher Analyst für einen Bruchteil der Kosten

Und dieser Markt wächst. Mit jedem weiteren Gerät im Netz (denk daran, es kommen noch 150.000.000.000 weitere Geräte dazu in den kommenden Jahren), gibt es mehr Daten und mehr Potential diese Daten zu verstehen.

Das schöne daran ist, dass Maschinen (weak AI) lernen können. Je mehr Daten analysiert werden, desto besser werden die Prognosen. Maschinen arbeiten 24/7/365. Maschinen streiken nicht. Maschinen werden nicht krank oder verlangen Gehaltserhöhungen. In erster Linie wird der verstärkte Einsatz von Robotern, Algorithmen und Bots dafür sorgen, dass unser Leben sicherer, angenehmer und günstiger wird.

Mehr über das Thema Künstliche Intelligenz habe ich im Juni 2015 geschrieben.

Es kommen einige Herausforderungen auf uns zu

Die Computer kommenSiehe Waitbutwhy.com für mehr über Artifical Intelligence

Um all das zu bewältigen, brauchen wir eine neue politische Kaste. Wir brauchen Vertreter, die unsere Herausforderungen verstehen und auch agieren. Keine Juristen, die seit 30 Jahren im Bundestag sitzen, sondern Leute die aus der Industrie und Forschung kommen. Bisher treibt technologischer Fortschritt die Politik vor sich her (z.B. uber & AirBnB). Mir wäre es lieber, wenn unsere Politik Fortschritt ermöglicht statt diesen zu bekämpfen.

Aufgaben haben wir genug

80 % unserer Arbeitsplätze werden in den nächsten 25 Jahre verschwinden (22 Jobs die es in Zukunft nicht mehr geben wird). Ich denke nicht, dass diese 1:1 durch neue Berufe ersetzt werden, es gibt deutlich weniger Bedarf. Nur als Beispiel: Kodak hatte zu besten Zeiten 150.000 Mitarbeiter (insolvent 2012). Instagram hat es mit 9 Mitarbeitern geschafft über 400 Millionen Kunden zu gewinnen. Die Hilton Hotel Kette hat 200.000 Angestellte, während AirBnB mit weniger als 800 Mitarbeitern auskommt. Selbst wenn die Firmen nicht identisch sind, merkt man das Technologiefirmen einfach weniger Personal benötigen.

Durch Arbeit wird keiner reicher

Was machen wir mit der Einkommensschere? Reiche werden reicher, doch der Rest kommt nicht schnell genug nach. Arbeit lohnt sich schon lange nicht mehr, so wie früher. Die Finanzkrise hat dies beschleunigt. Das soziale Ungleichgewicht nimmt zu und es braucht Reformen und neue Konzepte.

Unser Gesundheitssystem explodiert auf der Kostenseite und wird immer teurer. Menschen werden immer älter. Wer soll das bezahlen? Besonders wenn wir nur noch Rentner haben und keiner arbeitet.

Ebenso muss die Rentenpolitik angefasst werden. Ich bin nicht bereit Rentenbeiträge zu zahlen, wenn ich genau weiß, dass ich davon selber nichts haben werde.

Es gibt genug zu tun. Entweder als Unternehmer (positive Verbesserungen) oder auch als Politiker (soziale Probleme lösen). Such dir eine Tätigkeit aus.

Komm in meine Berlin Futuristen Meetup Gruppe und wir können persönlich diskutieren.

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