Unternehmer zu sein hat seine Höhen und Tiefen (davon gibt es gefühlt mehr).
Ein Zwischenfazit aus den letzten Jahren.
6 Entscheidungen die ich richtig getroffen habe
- Die beste Entscheidung war es, sich fallen zu lassen. Wir alle haben Träume. Nur als Unternehmer kann ich aus meinen Visionen auch die Realität werden lassen. Nur wer anfängt, in die Hände spuckt und einfach loslegt, der kann auch Resultate erbringen. Für mich ist dies der richtige Lebensweg. Ich habe die zeitlichen und räumlichen Freiheiten die Dinge zu machen, die mir Spaß machen und wo ich gut drin bin. Dabei kann ich mir Ziele setzen und bin allein dafür verantwortlich für meine (wirtschaftliche und soziale) Agenda. Seitdem ich von einer Anstellung ins Unbekannte gewechselt bin, habe ich mehre Firmen gegründet, helfe Startups als Unterstützer, blogge soviel ich kann und mache fast jeden Tag nur Dinge, in denen ich auch gut bin.
- In die Internetindustrie einzusteigen. Es ist die richtige Zeit mit super Leuten. Ich bin überzeugt, dass hier eine Gründergeneration entsteht, die unsere Welt nachhaltig prägen wird.
- Programmierkompetenz im Team zu haben. Es ist gut gewesen meine erste Firma mit einem CTO zu gründen. Man kann viel besser bootstrappen in der technischen Industrie, wenn man die Produkte selber baut. Das spart Zeit und Geld. Zudem bekommt man so als Kaufmann sehr gute Einblicke in die Prozesse und Strukturen der Entwicklerwelt. Ohne diese können wir nicht die technologische Singularität
- In einer Nische anzufangen. Hochzeiten sind ein lukrativer Markt. Doch ist das Zeitfenster von 9 Monaten sehr eng um die hungrige Gruppe von verlobten Frauen zu erreichen. Das Internet hat dies erst günstiger und schneller gemacht. Wir haben dies erkannt und konnten daher eine marktführende Position in unserem Segment Hochzeitskleider erreichen.
- Die richtigen Investoren zu wählen. Bei Wunsch-Brautkleid arbeite ich mit Business Angels, die sehr entspannt sind und alle Freiräume lassen die wir brauchen. Danke.
- Nie aufzugeben. Es geht immer weiter. Diese Erkenntnis ist die wertvollste für mich. Angst ist ein Gefühl, welches einen lähmen kann. Herausforderungen muss man mit sportlicher Freude angehen. Hinterher war eine Krise nie das Ende, sondern eine neue Erfahrung.
Wir treffen als Unternehmer jeden Tag kritische Entscheidungen. Das zeichnet uns aus; schnell zu agieren ohne manchmal alle Möglichkeiten absichern zu können.
6 Entscheidungen die ich heute anderes treffen würde
- Ohne vertriebsstarke Person zu gründen. Einer muss das Produkt bauen, der andere verkaufen.
- Zuwenig Geld einsammeln. Eine Vision schnell in die Realität umzusetzen, kostet Geld. Geschwindigkeit hat immer seinen Preis. Wenn man gewinnen möchte, muss man auch investieren.
- Zuviel Geld einzusammeln. Je mehr Kapital man hat, desto ineffizienter wird es ausgegeben. Die Kostenstruktur vieler Startups ist katastrophal Man sollte seine Firma immer so führen, dass man in 3 Monaten einen Break-Even erreichen könnte. Was ist, wenn es ab morgen kein frisches Geld mehr geben würde?
- Unklarheiten entstehen lassen. Eine direkte und transparenten Kommunikation ist hilfreich im Umgang mit Menschen und Maschinen.
- Crowdfunding. Ich glaube zwar an die Finanzierungsform, doch ist nicht jedes Geschäftsmodell dafür geeignet.
- Ein Produkt zu wählen, dass man nicht kennt. Intelligenz, Ehrgeiz und Strategie treiben einen nur bis zu einem gewissen Punkt. Irgendwann reicht dies nicht mehr aus und man braucht Leidenschaft. Leidenschaft ist, was uns morgens aus dem Bett holt, uns Schlaf, Essen und die Zeit vergessen zu lassen. Das eigene Produkt muss uns begeistern und das Beste sein, welches wir erschaffen können. Ich habe Spaß am Aufbauen von Firmen, Produktdesign, Deals, Technologien und an unternehmerischen Menschen. Nachdem ich hunderte Brautkleider in meinem Wohnzimmer, in meinem Bett, im Flur, in der Küche und im Schlafzimmer stehen hatte, kann ich sagen, dass meine Herz nicht für Hochzeitskleider schlägt. Ich hoffe meine zukünftige Frau möchte nicht in Elfenbein heiraten.