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Viel Geld für fab.com vs One Kings Lane

Uber, Fab.com und Living Social haben diese Woche viel Geld eingesammelt. Wir werfen einmal einen Blick auf die beiden Shopping Clubs/Flash Sales Seiten One Kings Lane und fab.com.
Diese Woche ist viel passiert. Goldman Sachs hat eine Liste von Internetunternehmen vorgestellt, welche alle IPO Potential haben. Uber (Taxi-App) hat 32M$ bekommen, Fab.com (Shopping Club für Designobjekte) bekamt 40M$ und Living Social (Groupon Wettbewerber) ganze 176M$. Warum ist dies wichtig? Nun, jedes dieser Unternehmen hat die (finanzielle) Möglichkeit das nächste Linkedin, Groupon, Facebook oder google zu werden. Alles Unternehmen mit sehr viel Marktpotential und Geschäftsmodellen, die unseren Alltag verändern können. Ich denke, man sollte diese Unternehmen kennen und im Auge behalten.

Ich habe darüber nachgedacht über welches Unternehme ich heute schreiben möchte und mich für fab.com entschieden. Doch gehört für mich dann auch One Kings Lane dazu, mehr weiter unten.

Fab.com hat eine interessante Geschichte hinter sich. Es fing als Social Network für Schwule an und hat anscheinend nicht funktioniert. Der Gründer Jason Goldberg hat erkannt, dass seine Idee von einer Mischung aus Foursquare, Facebook und Yelp für Schwule nicht so gut läuft, wie er dachte. Die Erfahrung hatte er, nachdem er vorher bereits 2 Startups gegründet und diese für >50M$ verkaufte hatte. Jedenfalls bekam er ca. 2M$ an Finanzierung für Fab.com, doch das Wachstum blieb unter den Erwartungen. Nach ernsthaften Überlegungen kam die Idee von einem Shopppingclub für Designerobjekte (Flash Sales genannt, ähnlich wie Brands4Friends). Jason und sein Team hatten einfach erkannt, dass es noch kein Portal gab, wo man Designerwaren kaufen konnte. Also wir reden hier von Produkten, die einfach cool aussehen und sicherlich nicht bei Karstadt zu finden sind. Der Erfolg der ersten Wochen nach dem Launch war beachtlich. 350.000 registrierte Nutzer und über 1.000 Bestellungen am Tag. Schon ein beindruckender Start und inzwischen gab es auch 51M$ Finanzierung von Investoren wie Andreessen Horowitz und der Washington Post. In Deutschland ist es u.a. Casacanda (finanziert von Klaus Hommels und Oliver Jung rund um Springstar), die das Geschäftsmodell kopieren, oder auch flavs.de.

Wieso nun über One Kings Lane schreiben? Weil beide Unternehmen in einem sehr ähnlichen Markt unterwegs sind. Beide verkaufen Inneneinrichtungsgegenstände, wie z.B. Kissen, Stühle, Bilder, Lampen, kleine Kunstwerke und sonstigen Kitsch. Der Unterschied ist nur, dass beide unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Onekingslane adressiert mit seinem Stil eher die gehobene Klasse der USA („Upper Eastside“), welche traditionell und konservativer ist. Fab.com zielt auf die junge, dynamische Stadtbevölkerung ab. Ich finde es einfach spannend zwei so große Unternehmen zu beobachten, welche gleichzeitig sehr dicht nebeneinander operieren. Zu OneKingsLane kann ich noch sagen, dass die bereits 63M$ bekommen haben von sehr renommierten Investoren (z.B. Kleiner Perkins und Greylock). Ob eine hohe Finanzierungsrunde ein Maßstab für Erfolg ist oder eher das Gegenteil – darüber schreibe ich lieber ein anderes Mal. Immerhin setzt das Unternehmen bereits über 100M$ an Umsatz um, das ist gut für ein so junges Unternehmen. Hier in Deutschland ist Westwing bisher die beste Umsetzung des Geschäftsmodells.

Lass uns also fab.com und One Kings Lane beobachten. Und ebenso gespannt bin ich, wie sich die Deutschen Unternehmen entwickeln.

Interessant?