in Venture Capital

Kann ein VC aus einem Bunker agieren?

Es gab schon die ein oder andere Diskussion zwischen Investoren: reicht ein Bunker aus um gute Deals zu machen?

Sollte ein Investor seine Webseite abschalten?

Was meine ich damit? Nun schaut euch mal die aktuelle Seite von Benchmark an. Dieser VC steht hinter einigen guten Investments wie Zendesk, Asana, CouchSurfing oder auch Instagram.

Früher war die Seite viel offener und ansprechender. Ich erinnere mich, dass gerade Benchmark viele Seite über Märkte und Research hatte. Die jetzige Seite jedenfalls ist das Gegenteil. Abgesehen davon, dass so eine Seite in Deutschland nicht legal wäre (Impressumspflicht), ist es mehr als nur minimalistisch.

Die Frage die ich mir nun stelle ist, ob ein VC eine Webseite braucht. Was zeichnet einen guten Investor aus? In erster Linie sind es Deals. Und an Deals kommt man zu 99,9% vermutlich über Netzwerk. Demnach ist es vermutlich logisch zu sagen, dass man keine Webseite mehr braucht. Leute kennen einen persönlich und Empfehlungen für potentielle Investments erhält man per Email oder in Gesprächen. Rein praktisch gesehen, hat Benchmark also einen logisch korrekten Schritt getan und die Webseite abgeschaltet.

Jeder Gründer ist willkommen

Doch ich sehen dies anders. Schaut euch euch Union Square Ventures und Fred Wilson an. Dies ist ein Investor, welcher extrem hohe Transparenz zu pflegen mag. Perfomance, Fehler, Erfolge – alles wird mit den Leser/Besuchern geteilt. Ich bin regelmäßig auf deren Seiten und lese mir Berichte und Analysen durch. Wir mögen dies. Wir sehen es auch so. Wir wollen unser Wissen genauso teilen. Und bisher haben wir auch gute Erfahrungen damit gemacht. Jeder Gründer hat am Anfang tausende Fragen und wir wollen helfen diese zu beantworten. Und wenn ein Gründer aufgrund unseres Wissens denkt, wir sind ein geeigneter Investor, dann möchte wir diesen Gründer auch kennen lernen. Wir wollen, dass man uns kontaktiert (per Email, persönlich, Facebook oder Twitter).

Investoren sollten Wissen teilen

Sich einzugraben (z.B. Webseite abschalten) mag funktionieren, doch wer profitiert davon? Was ist mit den Gründern, die neu einsteigen und noch keine Kontakte haben? Was ist mit Gründern, die überall in der Welt sitzen? Wir haben Investments in Neuseeland, Japan oder Panama gemacht. Wir hätten diese Gründer nie erreicht, nur über persönlichen Kontakt. Sicherlich habe ich keine Lust mit jeden Tag Investmentanfragen aus Nigeria durchzulesen, ob wir mal wieder einen Transrapid finanzieren wollen. Doch sehe ich Venture Capital als Dienstleistung für Gründer. VCs sind dafür da, dass Startups wachsen können. Wir helfen euch Gründern, dass ihr große Firmen bauen könnt. Nicht wir bauen diese Firma, sondern ihr. Wir geben euch dafür gerne das notwendige Kapital und unsere Erfahrung mit. Doch die Arbeit ist im Endeffekt bei den Startups. Und daher teilen wir auch unser Wissen. Jeder fängt einmal an und sollte die Chance haben uns kennen zu lernen oder kontaktieren. Und für die Suchenden wollen wir natürlich auch tieferes Wissen zur Verfügung zu stellen. Deswegen schreibe ich. Deswegen blogt Christoph.

Ich kann verstehen, wieso man eine Webseite abschaltet. Doch halte ich es für Schade und denke, es ist die falsche Geste. Es sendet ein Signal aus zu all den jungen Teams da draussen, die jetzt erst anfangen die Investorenwelt zu verstehen. Gründer wollen nicht nur Geld. Sie wollen auch Direktheit, Transparenz und Wissen.

Interessant?