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Wie wird man richtig erfolgreich? – Intelligenz + Charakter + Chance

Was braucht man, um richtig viel Erfolg zu haben? Eine ordentliche Portion Intelligenz, die richtigen Charactereigenschaften und die Chance beim Schopfe packen. Wir müssen einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein – und wir sind es. Das Internet wird unermesslich viel Reichtum erschaffen für unsere Gesellschaft. Was braucht man also dazu, damit jeder von uns etwas abhaben kann?
Am Wochenende habe ich das Buch „Überflieger – warum manche Menschen erfolgreich sind – und andere nicht“ von Malcom Gladwell gelesen. Nach „Blink“ und „Tipping Point“ das dritte Buch innerhalb weniger Wochen. Jedenfalls versucht Malcom in seinen 250 Seiten zu erklären, wieso einige Menschen so erfolgreich geworden sind. Ich finde einige seiner Thesen sehr spannend und würde diese gerne auf uns übertragen. Was benötigen demnach wir um Erfolg zu haben? Als Annahme gehe ich einfach davon aus, dass wir von finanziellen Erfolg sprechen. Was ist demnach nötig um etwas richtig Großes zu erreichen? Etwas Großes kann ein Facebook, Google, Instagram sein. Aber auch der führende VC Europas, Chef des größten Werbenetzwerkes oder zukünftiger Minister für Informationstechnologien im Bundestag. Es gibt sehr viele Möglichkeiten für Erfolg und historisch gesehen gibt es immer wieder Gemeinsamkeiten.

Nach Gladwell (und meiner Interpretation) bedarf es einer Mischung aus mehreren Faktoren. Wenn diese Faktoren zusammentreffen, dann konnten Menschen etwas Großes erschaffen. Menschen wie Bill Gates, Rockefeller, Steve Jobs, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Larry Page, Al Capone oder William Vanderbilt. Diese 3 Faktoren sind: Gene + Charakter + Chance.

Intelligenz: Für unsere Gene können wir nichts. Wir suchen uns unsere Eltern nicht aus. Demnach ist Intelligenz (zu 50% genetisch, 50% von Erziehung) eine Art Geschenk. Aus meiner Sicht ist Intelligenz nichts, was wir bewundern sollten. Viel spannender ist, was Leute daraus machen. Christopher Langan gilt mit einem IQ von 195-210 als intelligentester Mensch der Welt. Und was hat er damit erreicht? Er war jahrelang Türsteher und hat sein Studium nie beendet. Ihm fehlte der notwendige Charakter und die Chance etwas mit seiner Intelligenz anfangen zu können. Rein von den Kapazitäten hätte er der nächste Einstein werden können, ist es aber nicht. Doch ist Intelligenz sehr wichtig. Sie ist Basis für Erfolg aus meiner Sicht. Es gibt eindeutig eine Korrelation zwischen Einkommen und IQ. Doch funktioniert diese nur bis zu einem IQ von ca. 120. Ab diesem Wert steigt das Einkommen nicht mehr parallel zur Intelligenz. Man könnte also sagen, dass eine überdurchschnittliche Intelligenz ausreicht. Ich glaube, jeder der sein Abi schaffen konnte (oder es gekonnt hätte), der kann alles andere in dieser Welt auch erreichen (Ausnahmen sind Astrophysik oder Raketen bauen. Dies soll angeblich wohl richtig schwer sein).

Charakter: Wenn also eine ordentliche Portion Intelligenz ausreicht, was trennt dann die Erfolgreichen von den weniger Erfolgreichen? Aus der Sicht von Gladwell ist es das Verhalten der Menschen. Nennen wir es Charakter oder Persönlichkeit.  Ich habe hier darüber geschrieben gehabt, dass es eine Art Gründer-DNA gibt. Gewisse Eigenschaften, die erfolgreiche Gründer benötigen. Diese sind in erster Linie Fleiß, Ehrgeiz, Kreativität und Durchsetzungsstärke. Es gibt diese 10.000 Stunden Theorie. Man geht davon aus, dass jeder Mensch ein Experte in seinem Fach werden könnte, wenn er 10.000 Stunden trainiert. Bill Gates hat 10,000 Stunden Programmiererfahrung gehabt, bevor er gegründet hat. Man sagt, dass Mozart 10.000 Musikerfahrung hatte, bevor er seine ersten erfolgreichen Symphonien geschrieben hat. Ohne Fleiss und sehr viel harter Arbeit wäre weder Bill noch Amadeus berühmt geworden. Beide haben hart gearbeitet und ihnen wurde nichts geschenkt.
Woher kommen aber diese Eigenschaten eigentlich? Nach Gladwell aber auch Hofstede sind wir das Ergebnis unserer Erziehung durch Eltern und Umwelt. Angeblich sind z.B. Asiaten nicht intelligenter als Europäer wenn es um Mathematik geht (wo Koreaner und Japaner immer besser abschneiden), sondern die Sprache und Kultur in Ostasien fördert mathematisches Denken deutlich stärker. Wer sich einmal mit Hofstede und seinen Theorien beschäftigt hat, weiss das jedes Land gewisse Eigenschaften hat. Dadurch wächst jeder von uns etwas anders auf und hat eine Einstellung zu gewissen Themen wie: Moral, Fleiß, Arbeit, Freunden oder sozialem Verhalten. Es gibt Menschen, die haben rechnerischen den gleichen IQ, aber Niemand hat die gleiche Persönlichkeit.

Chance: Um auf den Punkt zu kommen. Nehmen wir an, jeder von uns hat ausreichend geistige Fähigkeiten (Probleme zu erkennen, Zusammenhänge zu verbinden und Lösungen zu finden ) und gewisse Charaktereigenschaften (z.B. den Fleiss und Ehrgeiz die Idee auch in die Realität umzusetzen), dann fehlt die entschiedene Komponente. Diese ist, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Bill Gates hatte viel Glück, dass er in den 70ziger Jahren gelebt hat. Wäre er in den 20er geboren, hätte ihm sein Interesse für Programmieren nichts gebracht. Aber in den 70zigern war er mit 10.000 Stunden Programmiererfahrung dabei, als die PCs endlich leistungsfähig worden, dass sie Code in großen Mengen verarbeiten konnten. Er war einer von ganz wenigen Menschen, die damals überhaupt sowas wie Windows erstellen konnten. Heute können dies vermutlich tausende von Entwicklern, aber damals gab es nur eine Handvoll. Und auch Mark hatte viel Glück. Die Idee eines sozialen Netzwerks gab es schon vor ihm. Es gab Friendster (2002) und MySpace (2002), welche 3 Jahre vor Facebook auf dem Markt waren. Mark hätte also ein paar Jahre vorher seiner Zeit voraus sein können. Wie ich hier schrieb, bedarf es den richtigen Zeitpunkt für gewisse Innovationen. Nur weil man intelligent und ehrgeizig ist, garantiert dies nicht den Erfolg. Wir müssen auch auf das richtige Pferd setzen. Die richtige Idee, von der wir erst Jahre später wissen, ob es zum Erfolg wird. Deswegen bewundere ich Gründer, wenn diese absolut überzeugt von ihrer Idee sind, ohne zu wissen ob es je klappen wird.

Ich möchte uns natürlich nicht entmutigen. Eher im Gegenteil. Ich glaube, dass wir an der Schwelle des nächstens Goldrausches sind. In den USA sind die meisten Milliardäre entstanden zur Zeit, als Eisenbahnen gebaut wurden, Banken gegründet, das Land aufgeteilt wurde und Stahl produziert wurde. Durch die industrielle Revolution sind sehr viele Menschen sehr reich geworden. Die derzeitige Revolution hat gerade erst angefangen. Es gab vermutlich selten so viele reiche Leute, die in so kurzer Zeit es nach oben geschafft haben. IT, Telekommunikation und dem Internet sei dank. Aus meiner Sicht fängt alles erst an. Das Internet (inkl. mobile, Software, „Internet der Dinge“ usw.) wird unser Leben noch massiv wandeln und der Kuchen musst erst verteilt werden. Jeder der sich also für diesen Markt bereits interessiert, hat große Chancen auf den „Glücksmoment“ den Bill Gates hatte. Denkt nur darüber nach, wie viele Branchen noch so ineffizient sind und neue, innovative Unternehmen diese revolutionieren können. Banken, Versicherungen, Transport, Logistik, Bildung, Ernährung. Medien und Kommunikation sind die Vorreiter, aber so viele Bereiche sind noch „offline“. Also liebe Leser, der Kuchen ist serviert, wird brauchen jetzt nur die Ideen wie man sich Stücke abschneiden kann.

(Mir ist bewusst, dass ich viele Thesen sehr ungenau anschneide. Aber wer will schon 250 Seiten Text lesen? Gerne in einem persönliches Gespräch mehr. Wie wäre es auf der Heureka am 7.Mai?)

Interessant?