Als ich vor einiger Zeit anfing zu arbeiten, da waren mir sehr viele Begriffe unbekannt. Ich gehe davon aus, dass dies bei euch auch so ist? Erst vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem guten Gründerteam. Dieses Team war noch unbefleckt von dem ganzen Thema um Venture Capital, so dass viele Ausdrücke ihnen im Kontext fremd waren (z.B. Tickets, Runde, NDA, Cap-Table, Dilution usw.).
Jedenfalls habe ich heute auf eMarketer eine interessante Statistik gesehen (ich kann euch eMarkter empfehlen, wenn ihr regelmäßige neue Markdaten bekommen wollt). Es ging um Lead-Generation. Und dies ist einer der Begriffe, die ich vorher in dieser Art und Weise noch nicht gehört hatte. Was bringen die uns eigentlich noch bei an der Universität? Jedenfalls ein wichtiges Wort, da viele Geschäftsmodelle im Internet darauf berufen.
Ein Lead ist also die Übermittlung eines potentiellen Kundens. Wenn ich z.B. ein Buch empfehlen und zugleich mit einem Link zu Amazon hinterlegen würde, und Jemand klickt darauf, dann war dies ein Lead für den Buchhändler. Oder ihr googelt einen Begriff und klickt anschliessend auf die Anzeige (adwords). Dann ist dies auch ein Lead für das Unternehmen, welches die Anzeige geschaltet hat. In einfachen Worten: Kundenbeschaffung.
Die heutige Statistik sagte, dass die Vermittlung von Kunden (Leads) für B2B (also von Unternehmen zu Unternehmen) sehr wichtig ist. Auch für Unternehmen, welche direkt an Endkunden verkaufen, ist der Lead sehr wichtig.
Quelle
Ich möchte damit einfach aussagen, dass die Verschaffung von Kunden ein sehr bedeutender Faktor im Internet ist. Google lebt davon, dass Kunden über die Suchmaschine vermittelt werden, genau wie Facebook oder Yahoo. Viele Seiten erstellen nur Inhalte (Content), damit noch mehr Besucher auf die Seite kommen. Viele Leser bedeutet wiederum Werbung und aus Werbung können potentielle Leads generiert werden.
Einige Beispiele von Unternehmen, wo Lead-Generation ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells ist:
Lieferheld vermittelt Kunden an Restaurants. Einfach gesagt, ist Lieferheld primär ein Portal, worüber Kunden gewonnen werden, welche dann an Restaurants weitergegeben werden. Für jede Bestellung (= mind. ein Kunde) zahlt das Restaurant dann an Lieferheld. Restaurants profitieren davon, weil so neue Kunden gewonnen werden können, oder weil Lieferheld Bestandskunden zu mehr Konsum (= noch mehr Bestellungen) animiert.
Digitale Seiten (nennen wir einfach mal DS) vermittelt Kunden an Handwerker. Dies geschieht, indem DS eine Art modernes Telefonbuch/Branchenbuch erstellt. Wenn ich nun einen Dachdecker suche, dann finde ich diesen vermutlich über DS. DS optimiert einfach die Trefferquote (durch google Optimierung, ordentliche Profile und andere Funktionen) und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein von mir gefundener Dachdecker wegen DS einen neuen Kunden bekommt. z.B. über dachdecker.com oder maler.org. Im Endeffekt zahlt der Handwerker nur, wenn ein Neukunde über die Webseite von DS einen Termin gemacht hat oder es einen Auftrag gibt.
StyleSeat ist auch ein Lead-Generator. Eigentlich stellt StyleSeat (den Millionen) Friseuren eine kostenlose Onlinevisitenkarte zur Verfügung. Friseure veröffentlich also Fotos von sich und stelle Grundinformationen online. Dies verbessert die Präsenz im Internet und ist deutlich günstiger als eine Webseite programmieren zu lassen. Wo ist aber der Lead? Nun, wenn man auf eine der Onlinevisitenkarten von StyleSeat kommt und einen Termin bucht, dann war dies ein Lead. Dank StyleSeat hat der Friseur nun einen neuen Kunden.
Man kann das Thema noch ausführlicher beschreiben. Es gibt viele verschiedene Arten, wie man es technisch umsetzten kann. Ob nun das Unternehmer für jeden Besucher auf der Webseite zahlt, oder nur zahlt wenn am Ende auch ein Geschäft gemacht wurde. Da ist eine weiche Grenze zwischen einem Lead-Generator und einem klassischen Publisher (Jemand, der nur die Werbung zeigt).
Aber genug für heute, mehr die Tage wenn Interesse an der Erklärung von Geschäftsmodellen besteht.