in Allgemein

Mein persönlicher Jahresrückblick 2024 – Biologischer und intellektueller Nachwuchs

Mein jährlicher Rückblick (seit 2017).

2024 war ein intensives Jahr, ein Jahr voller tiefgreifender Veränderungen, Herausforderungen und unvergesslicher Höhepunkte. Es war das intensivste und zugleich bedeutendste Jahr meines Lebens. Wenn ich zurückblicke, sehe ich ein Kaleidoskop aus beruflichen Meilensteinen, familiären Umbrüchen und der Suche nach Balance in einer völlig neuen Realität.

Beruflich: Ein Jahr der Erfolge und Premieren

Das Jahr begann mit einer starken geschäftlichen Dynamik, die im Mai ihren Höhepunkt erreichte. Die Rise of AI 2024 war ein voller Erfolg. Zum ersten Mal nahmen ein Bundesminister für Digitales, zahlreiche internationale Investoren und politische Vertreter teil, die die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz anerkennen. Die Konferenz war nicht nur ein Branchentreffen, sondern auch ein Ort für intensive Diskussionen und Medienarbeit. Es war ein großartiges Gefühl, einen Teil der Debatte mitzugestalten und so viel positiven Einfluss zu erleben.

Ein Highlight des Jahres war aber die Veröffentlichung meines Buches „Die KI-Nation“. Der Launch fiel geplant auf den Tag der Konferenz, den 15. Mai 2024. Das Buch ist die Krönung von mehr als zehn Jahren Denkarbeit, unzähligen Gesprächen und tiefgreifenden Analysen der KI-Entwicklung in Deutschland, Europa und der Welt. Die neun Monate des Schreibens, Korrekturlesens und Polierens waren ein Marathon, aber das Ergebnis ist genau das, was ich mir gewünscht habe: ein Werk, das mein Wissen und meine Perspektiven bündelt und weitergibt. Es war unglaublich befriedigend, es endlich in den Händen zu halten und darüber zu sprechen.

Im Januar habe ich mich auch beruflich erweitert: Ich bin jetzt Founding Partner beim Hamburger AI-Fund. Damit setze ich fort, was ich 2014 mit Asgard Capital begonnen habe. Es ist spannend, in einem größeren Team an der Finanzierung von KI-Startups zu arbeiten und zu unterstützen.

Privat: Ein „Life-Changer“ namens Aurelius

Die größte und tiefgreifendste Veränderung in meinem Leben war ohne Zweifel die Geburt unseres Sohnes Aurelius Westerheide. Dieser kleine Mensch hat unser Leben komplett auf den Kopf gestellt – auf die schönste, aber auch intensivste Art und Weise. Es ist schwer in Worte zu fassen, was es bedeutet, Vater zu werden. Es ist ein Wechselbad der Gefühle: von überwältigender Freude und Liebe bis hin zu absoluter Erschöpfung.

Seit der Geburt dreht sich alles um ihn. Ich habe meine Arbeitszeit drastisch reduziert und verbringe die meiste Zeit mit ihm. Vom Wickeln und Füttern über Arztbesuche bis hin zum Spielen – Aurelius ist mein Lebensmittelpunkt geworden. Gleichzeitig bedeutet dieser neue Fokus, dass vieles andere zurückstehen muss: Freunde, Hobbys, Reisen – all das ist im Moment kaum möglich. Es gibt keine Normalität mehr, aber das ist auch gut so.

Beziehungen: Belastung und Stärke einer Familie

Ein Kind verändert nicht nur den Tagesablauf, sondern auch die Beziehungsdynamik. Schlafmangel, ständig kaltes Essen und Wäscheberge prägen nun den Alltag. Selbst einfache Dinge wie Duschen werden zur „Me-Time“. Und trotzdem: Ich bin unendlich dankbar, dass ich Veronika seit 12 Jahren an meiner Seite habe. Wir sind ein eingespieltes Team, das auch in chaotischen Momenten den Überblick behält. Ohne dieses starke Fundament wäre der Stress wahrscheinlich zu groß.

Gesundheit: Mit kleinen Schritten in die richtige Richtung

Obwohl ich körperlich weniger aktiv bin, haben wir zu Hause einige gute Gewohnheiten beibehalten. Wir kochen fast ausschließlich selbst, achten auf gesunde Zutaten und nehmen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel. Veronika und ich legen großen Wert auf Prävention, auch wenn die Zeit für Sport oft knapp ist. Gesundheit ist ein wichtiger Anker in einem turbulenten Jahr.

Freizeitaktivitäten: Bogenschießen im Wald

Zum Hochzeitstag schenkte mir Veronika einen Bogen mit Zubehör für einen kleinen 3D-Parcours im Wald. Eine wunderbare Idee, die Entspannung und Konzentration vereint. Aber ehrlich gesagt hatte ich kaum Zeit dafür – alles drehte sich um unser Baby. Der Bogen wartet auf mich, aber ich freue mich darauf, ihn in Zukunft öfter zu benutzen.

Tiefpunkte und Herausforderungen

Natürlich gab es auch Tiefpunkte. Am meisten Energie hat mich die Arbeit an meinem Buch gekostet. Auch wenn es gut angekommen ist und ich stolz darauf bin, bleibt der Erfolg eines Buches immer relativ. Die Vermarktung erfordert viel Zeit und Energie, die ich mit Rücksicht auf meine Familie nur begrenzt aufbringen konnte. Ich habe bewusst einen Mittelweg gewählt, um ausreichend präsent zu sein, ohne mein Privatleben zu opfern.

Eine weitere Herausforderung war der Verlust von Zeit für mich selbst. Freunde treffen, Ruhe finden oder einfach mal abschalten – all das kam zu kurz. Gleichzeitig bereitet mir Aurelius so viel Freude, dass ich diese Opfer gerne auf mich nehme. Aber es ist ein Balanceakt, der Kraft kostet. Besonders bei Veronika spüre ich, wie anstrengend diese Phase ist. Stillen, Schlafentzug, körperliche Belastung – sie trägt einen großen Teil der Verantwortung und ich bewundere sie sehr dafür.

Bücher und Lesen: Eine Pause im Jahr der Veränderungen

In diesem Jahr habe ich so wenig gelesen wie noch nie. Schlafmangel und ein neuer Tagesrhythmus haben das Lesen fast unmöglich gemacht. Die Abende enden früh im Familienbett, die Nächte beginnen oft mit Schreien und die Morgen beginnen spätestens um sechs Uhr. Ich hoffe, dass ich diese Leidenschaft bald wieder aufleben lassen kann.

Ausblick auf 2025

Das kommende Jahr wird wieder spannend, aber ich habe mir bewusst wenig Konkretes vorgenommen. Mein Fokus bleibt die Familie und ein harmonischer Alltag.

* Öffentlichkeitsarbeit: Meine beiden Kolumnen, regelmäßige Gastbeiträge und Podcast-Aufnahmen werden fortgesetzt. Es macht mir Spaß, meine Gedanken und Ideen zu teilen und Debatten anzustoßen.

* Rise of AI 2025: Die nächste Konferenz steht vor der Tür. Wir haben ein klares Ziel: Business Impact schaffen und Optimismus und Fortschritt in Deutschland fördern.

* Junior: Ich bin gespannt auf Aurelius erste Schritte und Worte. Es wird spannend, seine Entwicklung zu verfolgen.

* Fokus und Balance: Keine neuen Projekte, kein Druck – das ist zumindest der Plan. Stattdessen möchte ich die richtigen Dinge richtig machen: geistige und körperliche Gesundheit, Beziehungen pflegen und eine sinnvolle, erfüllende Arbeit haben.

2024 hat mich gelehrt, dass es nicht immer um das „Mehr“ geht, sondern um das Wesentliche. Und darauf freue ich mich auch im kommenden Jahr.

Interessant?