Mein jährlicher Rückblick (seit 2017).
2025 war kein spektakuläres Jahr.
Es war ein Jahr der kleinen Schritte, der inneren Prozesse, der wiederkehrenden Gedanken. Kein lauter Aufbruch, kein neues Kapitel. Eher ein ruhiges Weitergehen. Ein „Ich bleibe dran“.
Ich habe viel gefühlt, viel verarbeitet, viel beobachtet – vor allem mich selbst.
Und ich habe zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass die ganz großen inneren Sprünge vielleicht vorbei sind. Nicht, weil ich nichts mehr lernen würde, sondern weil es jetzt eher um Feinjustierung geht. Tiefer sehen, klarer spüren, besser aushalten.
Gefühle zulassen – auch die schwierigen
In den letzten Jahren habe ich gelernt, dass es Gefühle gibt. Dieses Jahr habe ich gelernt, dass sie bleiben, auch wenn man sie einmal zugelassen hat.
Traurigkeit, Einsamkeit – beides war da. Nicht überwältigend, aber spürbar. Ich habe sie zugelassen, beobachtet, manchmal auch angenommen. Aber sie wirklich gleichwertig zu fühlen, ihnen denselben Platz zu geben wie der Freude – das bleibt eine Herausforderung.
Wut ist als Nächstes dran. Eine starke Energie, die ich bisher in mich hineingezogen habe, anstatt sie auszudrücken. Ich weiß, dass das auf Dauer nicht gesund ist. 2026 wird da ein Fokus liegen.
Vatersein – der neue Alltag
2025 war mein zweites Jahr als Papa – und das erste, in dem das Vatersein sich nicht mehr wie ein Ausnahmezustand angefühlt hat. Es ist Alltag geworden.
Ein anderer Alltag, aber einer mit Struktur. Ich bin angekommen in meiner Rolle. Nicht im Sinne von „alles ist geregelt“, sondern eher im Verständnis: Das ist jetzt mein Leben.
Mit einem Kind verändert sich alles – auch die Beziehung, auch der Fokus.
Ich habe es dieses Jahr besser geschafft, beruflich wieder sichtbarer zu sein – Interviews, Podcasts, öffentliche Diskussionen. Und gleichzeitig ist es im Vergleich zur Zeit vor dem Kind natürlich weniger. Es erinnert mich an das zweite Corona-Jahr: volle Tage, viele virtuelle Meetings, wenig Reisen – aber eben mit Kind.
Unser Sohn ist ein Geschenk. Er fordert uns, trainiert uns, lässt uns bewusster sprechen, klarer handeln.
Durch ihn wird unser Leben gefühlvoller. Wir lachen mehr, spielen mehr, und gleichzeitig fehlt auch immer wieder die Zeit für uns selbst. Qualitätszeit für mich ist schwer – weil sie mit Genuss verbunden ist. Und Genuss ist etwas, das mir nicht leicht fällt. Ich arbeite daran.
Ehe, Elternschaft und Energiehaushalt
Ich bin unendlich dankbar, Veronika an meiner Seite zu haben. Sie ist die beste Mutter, die ich mir für unseren Sohn vorstellen kann – und die Frau, mit der ich mein Leben verbringen möchte.
Unsere Beziehung hat ein starkes Fundament. Aber wie bei den meisten jungen Eltern gibt es wenig Zeit nur für uns. Wir sind fast immer zu dritt, selten zu zweit, noch seltener allein.
Wir beide versuchen, als Eltern da zu sein, aber auch als Individuen nicht zu kurz zu kommen. Und das gelingt uns mal besser, mal schlechter.
Sich selbst etwas zuzugestehen, ohne schlechtes Gewissen – das bleibt eine Baustelle. Wir sind beide noch auf der Suche nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen Self-Care und Verantwortung für die Familie.
Eine Entscheidung, die weh tat
2025 habe ich mich entschieden, etwas loszulassen.
Etwas, das mir lange wichtig war, aber doch nicht gepasst hat.
Die Entscheidung war richtig – aber sie war auch schwer.
Denn ich wusste, sie wird andere enttäuschen. Und das ist eines meiner Lebensthemen: die Angst, andere zu enttäuschen.
Dieses Jahr habe ich begonnen, das auszuhalten.
Nicht aus Trotz, sondern aus Klarheit.
Ich kann nicht alle zufriedenstellen – und wenn ich es versuche, verliere ich mich selbst.
Diese Erkenntnis wird mich auch 2026 weiter begleiten.
Beruflich stabil – und trotzdem herausgefordert
Die KI-Welt boomt.
Und auch wenn ich deutlich weniger Zeit als früher in meine beruflichen Aktivitäten investieren kann, bin ich nach wie vor mittendrin.
Ich bin stolz, dass es unsere Konferenz weiterhin gibt – ein Ort für Austausch, Debatte, Netzwerk und Haltung. Gemeinsam mit Veronika haben wir hier über ein Jahrzehnt hinweg etwas aufgebaut, das Bestand hat.
2025 war in dieser Hinsicht ein stabiles Jahr. Kein riesiger Durchbruch, aber auch kein Rückschritt.
Ich habe Lust, 2026 wieder mehr zu schreiben – zu Systemfragen, zu Gesellschaft, zu den Herausforderungen, vor denen wir stehen. Es wird wieder Aufsätze geben und Kurzgeschichten.

Langlebigkeit, Ernährung und eine neue Firma
Ein anderes großes Thema in unserem Leben ist Gesundheit. Ernährung. Körperliches und mentales Wohlbefinden.
Das beschäftigt uns nicht nur privat, sondern inzwischen auch beruflich.
2025 haben Veronika und ich gemeinsam eine neue Firma gegründet: The Better Human Project.
Rechtlich noch am Jahresende, inhaltlich schon lange vorher.
Hier fließt vieles ein, was wir über Jahre gelernt, recherchiert, ausprobiert haben: Supplements, Biohacking, mentale Stabilität, Prävention.
Veronika hat in den letzten Jahren Dutzende Bücher gelesen, ich habe viel diskutiert, beobachtet, gesammelt.
Jetzt wollen wir das weitergeben.
European-first. KI-unterstützt. Wissenschaftlich fundiert.
Unser erstes Produkt entwickeln wir gerade.
Und ich freue mich, dass wir das gemeinsam tun.
Veronika bleibt mein Lieblingsmensch – beruflich und privat.
Und unser Sohn hilft im Haushalt. Das reicht fürs Erste.

Körper, Bewegung, Probetraining
Gegen Jahresende habe ich ein Probetraining in einem KI-Fitnessstudio.
Ich merke: Mein Körper braucht Aufmerksamkeit.
Nicht, um besser auszusehen, sondern um gesund zu bleiben.
Langlebigkeit beginnt mit Haltung – auch im wörtlichen Sinn.
2025 war ein weiteres Jahr, in dem ich mich mit Ernährung, Bewegung, Schlaf und Energie beschäftigt habe. Nicht dogmatisch. Aber kontinuierlich.
Mein Vater – leiser Abschied
Meinem Vater geht es nicht gut.
Seit Jahren sehe ich zu, wie er langsam stirbt.
Nicht dramatisch. Aber sichtbar.
Diagnosen. Medikamente. Einschränkungen.
Es macht mich traurig.
Und ich lasse diese Traurigkeit zu.
Nicht immer. Aber immer öfter.
Ich kann ihn nicht retten. Aber ich kann da sein.
Das ist mein Weg.
Reflexion & Selbstbeobachtung
Ich beobachte mich selbst sehr genau – wie ich fühle, wie ich reagiere, wie ich mich ablenke.
Ich merke, dass ich selten zur Ruhe komme.
Dass ich ständig beschäftigt bin – mit Haushalt, Arbeit, Social Media, E-Mails.
Oft geht es gar nicht um das, was ich tue.
Sondern darum, dass ich nicht still sein will.
Dass ich nicht nichts fühlen will.
Ich habe begonnen, das bewusster zu sehen.
Zu merken, wann ich fliehe – und wohin.
2026 möchte ich darin besser werden.
Still sitzen. Hände ruhen lassen. Einfach da sein.
Für mich.
Ausblick auf 2026
Ich gehe ohne große Pläne ins neue Jahr.
Aber mit einer klaren Richtung.
- Fokus auf Familie
- Aufbau unserer neuen Firma
- Wieder mehr schreiben
- Mein Körper, mein Geist, meine Energie
- Und: bewusst leben, nicht nur reagieren
Ich wünsche mir, dass ich 2026 etwas mehr Ich-Zeit finde.
Ohne Schuldgefühle. Ohne Verzicht.
Sondern als Teil eines gesunden Systems – für mich, für meine Familie, für alles, was noch kommt.
Danke 2025.
Du warst kein Feuerwerk.
Aber du warst echt.