Die Tradition meiner persönliches Jahresanalysen setze ich fort (2020, 2019, 2018, 2017 und 2016).
In der Summe war es ein gutes Jahr für mich. Vielleicht nicht unbedingt erfolgreich im kapitalistischen Sinne, doch definitiv erholsam und ohne große Turbulenzen.
Lebenszeit gewonnen
Ich habe definitiv dieses Jahr an Lebensqualität gewonnen. Nicht durch materielle Dinge und exotische Erfahrungen, sondern durch Achtsamkeit für mich und meine Familie.
Wie schon 2020, bin ich kaum gereist. Diese frei gewordene Zeit habe ich auch nicht mit Spielen, Serien oder anderen Ablenkungen verbraucht. Stattdessen habe ich aufmerksam Zeit mit meiner Frau, unserem Hund und mir selbst verbracht.
Sich gerade nicht allen Ablenkungen hinzugeben, sondern bewusst Zeit mit meiner Familie zu verbringen, das ist die wichtigste Erkenntnis dieses Jahres für mich.
Mich selbst entdecken
Sich selbst zu entdecken und zu verstehen, ist eine lebenslange Reise. 2021 bin ich dieser sehr intensiv gefolgt (5 Erkenntnisse für ein selbstbestimmtes Leben)
Ich habe enorm viel über mich gelernt, über meine Gefühle, meine Ängste, meine Verhaltensmuster und meine Rollen. Im Laufe des Jahres habe ich mich endlich selbst erkannt und habe den Rucksack des Lebens geleert. Jetzt entscheide ich bewusst, was ich auf meine Lebensreise mitnehme.
Endlich wieder Energie für neue Geschäfte
2020 hat mich Covid-19 sehr abgelenkt und herausgefordert. Ich merkte auch, wie müde ich war von all dieser Aufmerksamkeitssucht, vom Sich-selber-Hypen, Alles-Feiern und Immer-Lächeln der Vor-Corona-Jahre.
2021 habe ich dann eine neue Firma gegründet („Midgard“), jedoch merkte ich, dass ich auf menschlicher Ebene nicht mit der Energie meines Co-Founders zurechtkomme. Immerhin habe ich dies schnell erkannt und reagiert, während ich früher so etwas jahrelang verschleppte.
Gleichzeitig habe ich mich 2021 an meinen Ex-Co-Founder wieder angenähert und wir planen derzeit ein neues Projekt für 2022 (die Beziehung mit dem Mitgründer ist wie die Ehe).
Ansonsten ist doch einiges passiert, was ich 2022 fortsetzen werde. Dazu gehört ein Dividend Coin/Token, den wir entwickelt haben (ping me, falls du am Pre-Sales interessiert bist); ein neuer VC Fund, wo ich Partner werde; ein ordentlicher Exit bei Asgard und wir haben die Rise-of-AI-Konferenz für 2022 angekündigt.
Gerade Rise of AI ist ein Zeichen dafür, dass ich
- trotz Covid-19 wieder Live Events machen und Menschen treffen möchte,
- die Energie habe, in Rise of AI zu investieren – trotz der Herausforderungen,
- sehr gerne mit meiner Frau als Geschäftspartnerin arbeite.
Ein paar Sorgen bleiben
Natürlich ist nicht immer alles rosig. Meine Großmutter hat Covid überlebt, aber leidet seitdem deutlich mehr. Meine Eltern werden alt und bauen ab. Freunde verlassen Berlin und ziehen mit ihren Familien aufs Land.
Die Geldpolitik und Schuldenblase (siehe weiter unten bei „Buchempfehlungen“) sorgen mich finanziell und strategisch.
Die Diskussionen um die neue Weltordnung, Umverteilung, De-Growth, Nachhaltigkeit, Covid – all dies wird die Spannungen in der Gesellschaft verschärfen. Und leider habe ich derzeit wenig Hoffnung auf eine friedliche Welt im Einklang, sondern sehe eine Menge Gewalt und Aggression am Horizont.
Bücherempfehlung 2022
Ich lese fast jeden Abend, bevor das Licht ausgeht. Lesen ist eine wunderbare Art, runterzukommen. Dabei wechsle ich ab zwischen Fachliteratur, Comics (Wolverine & Hulk) und Sci-Fi/Fantasy.
Hier sind die Fachbücher, die ich 2021 am besten fand und mit dir teilen möchte:
- „The Changing World Order“ von Ray Dalio. Eine Pflichtlektüre für jeden, der sich auf dem Meta-Level mit Politik, großen Umwerfungen und Megatrends auseinandersetzt. Der Aufstieg Chinas, der Abstieg der USA und Europas – es gibt enorm viel zu lesen und zu verstehen.
- „Kapital und Ideologie“ sowie „Das Kapital des 21. Jahrhunderts“ von Thomas Piketty. Die große Frage der Umverteilung ist ungelöst. Ebenso fehlen uns Ideen für ein alternatives Gesellschaftsmodell, welches nicht im Bürgerkrieg endet. Diese über 2.000 Seiten habe ich mit Achtung gelesen.
- „Besser fühlen: Eine Reise zur Gelassenheit“ von Dr. Leon Windscheid. Ich habe es dieses Jahr in Ägypten gelesen und es war ein Geschenk zum Geburtstag. Da es mir nach wie vor schwerfällt, „ins Gefühl zu gehen“, ist dieses Buch gut geschrieben für Menschen, die vorwiegend mit dem Kopf agieren.
- „Ich und du und Müllers Kuh“ von Ariadne von Schirach. Diese Charakterbeschreibungen sind für einen selbst erkenntnisreich und helfen wiederum mir, andere Menschen besser einzuschätzen und zu verstehen.
- Und den fünften Platz teilen sich folgende Bücher:
„Wie man illegal einen Wald pflanzt“ (KATAPULT-Verlag)
„Die Reise unserer Gene“ (Prof. Dr. Johannes Krause)
„Permanent Record“ (Edward Snowden)
„Darm mit Charme“ (von Giulia Enders)
Nun wünsche ich dir besinnliche Feiertage und einen angenehmen Jahresausklang. Egal, wie turbulent die Zeiten sind, der ruhigste Punkt sollte in einem selbst sein.
Ich bin dieses Jahr enorm gewachsen und habe viel über mich gelernt. Mal sehen, was 2022 für uns bereithält.