in Zukunft

Menschen vs. Maschinen – wie wird es 2045 ausgehen?

Sehr intelligente Menschen warnen davor: Elon Musk möchte Skynet verhindern. Stephen Hawkings befürchtet, dass künstliche Intelligenz das Ende der menschlichen Rasse bedeutet. Zuckerberg und Bransons sehen es ähnlich. Selbst Bill Gates spricht es aus.

Wir können bereits jetzt nicht mehr ohne Maschinen. Von 1995 bis 2015 hat sich so vieles radikal verändert. Was glaubst, wie es 2025 sein wird? Kannst du dir bereits das Leben im Jahre 2035 vorstellen? Ich glaube, dass sich bis 2045 entscheiden wird, wer über diese Erde herrscht: Wir oder die Maschinen.

Ich möchte keine Panik machen, sondern nur zum nachdenken anregen. Basierend auf meinen Gesprächen, Lektüren und Nachforschungen haben ich Vorhersagen aufgestellt, wie sich unser Leben technologisch bis in das Jahr 2045 entwickeln wird.

Kann eine Maschine fühlen?

Was unterscheidet den Menschen von einer Maschine? Aus meiner Sicht sind es (noch) Moral und Gefühle. Wir haben immer einen Grund, wieso wir irrational reagieren: Liebe, Hass, Gier, Lust, Faulheit, Aggressivität. Zudem hat jeder von uns sein ganz persönliches Wertbild über das, was er als Richtig und als Falsch empfindet, geprägt durch Religion, Familie, Kultur, Sprache, Ethnie, Philosophie, Wissenschaft und Erfahrungen. Auch du glaubst an etwas (selbst wenn es Nihilismus ist) und dies hilft dir, in schwierigen und einfachen Situationen Entscheidungen zu treffen.

Doch es gibt keinen universellen Quellcode für einheitliche Wertvorstellungen. Wir Menschen führen aus allen möglichen Gründen Kriege: Christen vs. Christen; Christen vs. Muslime; Muslime vs. Muslime; Muslime vs. Hindus; Kapitalisten vs. Kommunisten; Römer vs. Perser; USA vs. Rest der Welt; Westliche Mächte vs. Russland; Franken vs. Sachsen; Bloods vs. Crips. Motivation für Krieg gibt es genug.

Hat ein Programm eine Moral und Werte?

Maschinen dagegen haben keine Moral. Solange ein Bot (eine Programmierung, die mit einem Algorithmus Aufgaben erfüllt und sich dabei eigenständig „bewegt“, z.B. Google Suchmaschine, Viren, Trojaner) noch von Menschen programmiert werden, fängt alles mit einer 0 und 1 an. Dein Laptop, dein Handy, deine Anwendungen – alles basiert auf 0 und 1. Auf der untersten Ebene geht es nur darum, ob etwas an oder aus ist. Strom fließt. Strom fließt nicht. Signal kommt. Signal kommt nicht. In etwa wie ein Morsecode, nur viel schneller.

Abgesehen von der Quantenphysik (in der ist nichts mehr eindeutig), kennt ein Computer kein „vielleicht“. Wann hat dir das letzte Mal Siri gesagt „Darauf habe ich heute keine Lust“. Wann gab dir der Rechner den Ausgabewert „Das habe ich vergessen“. Und wie oft sagt dir dein iPhone „Darüber muss ich nachdenken“? Hat dir das Googlesche Orakle schon geschrieben, dass du „endlich aufhören sollst Fragen zu stellen““?

Für Maschinen ist die Welt schwarz (1) oder weiß (0). Für uns Menschen ist alles grau. Es gibt keine absoluten und eindeutigen Antworten. Wir BWLer lernen im Studium auf jede Frage zu antworten „Es kommt drauf an“. Worauf? Auf vieles. Wir Menschen leiden an massivem Informationsdefizit und mangelnder Rechenleistung. Deswegen treffen wir Entscheidungen ohne ausreichend Daten zu haben. Wir nennen es dann Instinkt, Bauchgefühl, Eingebung, göttliche Fügung oder Inspiration.

Wir sind bereits abhängig

Sind wir doch ehrlich. Wir sind bereits abhängig von den Maschinen. Wie würde dein Tag für dich morgen aussehen, wenn Google keine Emails versendet. Facebook, Twitter, Spon Amazon offline sind. WhatsApp, iMessage, FB Messenger nicht mehr funktionieren, dein iPhone sich nicht anschaltet und du nicht auf deine Dropbox zugreifen kannst. Anfangs wirst du denken „Whow, Ruhe! Entspannung. Geil!“, doch nach und nach wirst du merken, wie angenehmer Maschinen, Computer, Bots und Roboter dein Leben machen. Denk nur daran, du müsstest einen Wolkenkratzer oder ein Auto bauen – ohne Maschine.

Gibt es noch einen Weg zurück? Können wir noch den Stecker ziehen? Oder haben wir den Kampf bereits verloren, bevor wir den Krieg begriffen haben? Sind Maschinen die Sklaven der Menschen, oder werden die Schöpfer bald von ihrer eigenen Kreation versklavt.

Wenn es in einer Katastrophe endet, dann weil Jemand vorher sagte „es geht noch ein bisschen mehr“. Wir Menschen sind zu neugierig um aufzuhören. Wie wird sich alles in den nächsten 30 Jahren entwickeln? Ich habe einige Vorhersagen aufgestellt, welche Errungenschaften die Menschheit bis 2045 erreichen kann.

1995

Beginnen wir vor 20 Jahren an. Dies ist eine Zeitspanne, an die sicher (fast) jeder meiner Leser erinnern kann. Wo warst du im Jahre 1995 und was hast du gemacht? Wie hast du gespielt? Womit telefoniert? Womit geschrieben? Wie hast du deine Musik gehört?

Ich weiß noch, dass ich einen riesigen PC im Kinderzimmer hatte und meine 400 MB Festplatte ständig voll war.

Radiolieder habe ich auf Kassetten aufgenommen.

Ich habe Briefe aus Papier an meine Freunde geschrieben. Es gab damals noch „Brieffreunde“.

Nachrichten waren 24 Stunden alt und wurden auf Papier gedruckt. Manchmal kam die Zeitung gar nicht.

Wenn ich mehr wissen wollte, z.B. über den 30-Jährigen-Krieg, dann musste ich zu meinen Eltern ins Wohnzimmer. Dort eine Leiter nehmen, das Regal mit den 24 Brockhausbänden auswählen und den Band D rausnehmen. Dann suchte ich nach „Deutscher Geschichte“, las den Text quer und fand den Verweis auf „Dreißigjähriger Krieg 1618 bis 1648“. Dieser wiederum war in einem anderen Brockhausband. 15 Minuten später hatte ich 150 Worte Text gefunden und gelesen. Deprimierend.

Ich hatte einen Gameboy (größer als ein iPhone, kleinerer Bildschirm, alles in schwarz, weiß und grau). Keine Apps. Kein Internet.

Überweisungen musste ich mit der Hand schreiben und bei der Bank abgeben.

Unser Auto hatte keine elektrischen Fensterheber, keine Klimaanlage und nur ein Radio.

400 MB Festplattenspeicher haben 200 Deutsche Markt gekostet.

Wie war dein Jahr 1995 und willst du wieder (technologisch) zurück?

2015

Heute nutze ich soviel Technik, dass es mir oft nicht mehr auffällt: iPhone, Dropbox, Gmail, Macbook, Tablet, Apple TV, Xbox, Spotify, Google Maps, Nest, Skype, Amazon, Google Suche, Wikipedia (juhuuu), Facebook, Youtube, WhatsApp, Evernote, Online Banking, DriveNow, Tripadvisor und vieles mehr.

Wie besonders die Zeit ist in der wir leben, das habe ich hier geschrieben:

Die Gegenwart ist eine großartige Zeit
Jetzt ist die Zukunft
Wir sind bequem und reich geworden

Wir haben selbstfahrende Autos. Mikroroboter. Blinde können sehen. Taube hören. Lahme gehen. Organe werden gezüchtet.

4 TB Speicherplatz kosten 120 $. Das ist 1.000 mal so leistungsfähig für den gleichen Preis wie 1995.

Kinder die 2015 in Deutschland geboren werden, haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 100 Jahren.

2018

Würde ich jetzt anfangen mir einen Computer zu bauen, wären dies meine Zutaten:

Ich würde mir einen Roboter nehmen von Boston Dynamics. Dann würde ich die Hardware tunen. Etwas mehr Feuerkraft und ziemliche viele Prozessoren. Obendrauf packe ich ein dutzende Sensoren, damit die Maschine einfach alles sehen, riechen, fühlen und einordnen kann. Als Software ich würde mir IBM Watson aufspielen und das natürlich mit ein paar Features für DNA und Gesichtserkennung ergänzen. Zudem wird die Maschine mit der Cloud verbunden und sollte Zugriff haben auf die NSA, Palantir, CIA, BND Datenbanken.

Was würde man so einer Maschine vollbringen? Technisch ist das so 2015.

2018 bringt uns mehr.

Nest steuert deinen Haushalt, passt die Zimmertemperatur an, öffnet Türen, kontrolliert elektrische Geräte.

Siri organisiert deinen Alltag, teil dir Termine mit, bucht Flüge, verwaltet den Posteingang.

Amazon liefert dir alles überall frei Haus – binnen 30 Minuten. Auch dein Mittagessen.

Spotify spielt die Musik ab, welche du gerade hören willst. Spotify weiß, wie deine Stimmung ist, bevor du es selber begriffen hast.

Facebook plant dein Sozialleben. Es sagt dir, wen du wann treffen solltest, um eine tolle Zeit zu haben.

Google fährt dein Auto zur Arbeit.

Die ersten Virtual Reality Brillen kommen auf den Markt.

Konzerne sind mächtiger als kleine Staaten.

2020

Züge und der öffentliche Nahverkehr in Deutschland fahren nun ohne Zugführer.

Kampffähige Maschinen werden für Bodenoffensiven bei militärischen Einsätzen im Ausland verwendet, vorwiegend im Nahen Osten und Afrika.

Autonome unbewaffnete Maschinen (wenn Hardware sich bewegt, ohne dass ein Mensch in Echtzeit die Steuerung in der Hand hat) werden für humanitäre Zwecke im Inland eingesetzt.

Die Deutsche Regierung fängt an sich zu vernetzten. Es wird geplant, dass bis 2030 alle Ämter, Behörden, Ministerien und Verwaltungen an das Internet angeschlossen werden und ihre Datenbanken teilen.

Präventive Kriminalistik wird großflächig eingesetzt. Die Verbrechensrate für Einbrüche und Autodiebstahl sinkt, denn die Polizei weiß wo das Verbrechen stattfinden wird, bevor es der Täter selber begriffen hat.

Die Virtuelle Realität wird zum Massenmarkt. Jeder kann sich für 100 € eine Brille kaufen und abtauchen.

Vermehrt integrieren Menschen Maschinenelemente in ihren Körper. Sie wollen mehr Kraft, Ausdauer und Leistungsfähigkeit.

Die Pharmaindustrie bringt erste personalisierte DNA Medizin auf den Markt. Laserfokus statt Schrotflinte.

Die ersten Organe und menschliche Gewerbearten werden gezüchtet und erfolgreich eingepflanzt.

Einige Menschen verlieben sich in künstliche intelligente Software.

Es wird ein Luftverkehrssystem für Drohnen eingeführt.

2025

Kampffähige Maschinen werden im Inland bei Unruhen verwendet. Offiziell zum Schutz der Bevölkerung. (U.S. Army Preparing for Civil Unrest)

Maschinen fangen an auf Menschen zu schießen (mit Genehmigung).

Staaten öffnen sich für eGovernment.

Die ersten Suchtfälle werden bekannt, dass Leute nicht mehr aus der virtuellen Realität zurück wollen.

Die Präventionsmedizin gewinnt an Bedeutung. Es geht weniger darum den Körper zu reparieren, sondern diesen erst gar nicht krank werden lassen. Körperteile werden ausgetauscht, bevor diese ausfallen.

Kinder die 2025 geboren werden, haben eine Lebenserwartung von 120 Jahren.

Menschen integrieren Elektronik in ihren Körper: Für mehr Intelligenz, mehr Erinnerungsvermögen, mehr Schnelligkeit.

Die ersten Klone tauchen in der Öffentlichkeit auf, Folgeerscheinungen von Experimenten in den 2010er Jahren. Die Politik fängt an zu diskutieren, ob Klone auch Menschenrechte haben.

Die Medizin fängt an die DNA von Menschen direkt zu verbessern, damit Menschen leistungsfähiger werden.

Einige Konzerne sind nun mächtiger als mittlere Staaten.

Autos ohne Autopilot werden nicht mehr zugelassen.

Es gibt mehr Drohnen als Autos.

2030

Computer haben die Größe von Nanobots. Ab jetzt tragen viele Menschen Kleinstmaschinen jeden Tag mit sich im Körper. Die Nanobots helfen uns, länger und gesünder zu leben.

Die Volksregierungen diskutieren, was mit den Menschen passiert, die nicht mehr die virtuelle Realität verlassen werden.

Es wird eine neue Einordnung für intelligente Lebenwesen geben:
Menschen, die kein Klon sind („Orignale“)
Klone von Menschen („Kopien“)
DNA verbesserte Menschen („Superhumans“)
Menschen, die keine Maschinen in sich haben („Natürliche“)
Menschen, die in der digitalen Welt leben („Virtuelle“)

Gruppierungen von Virtuellen verlangen einen Sitz in der UN, denn sie sind größer als zahlreiche Länder.

In jedem Haushalt steht ein 3D Drucker.

Es gibt mehr Roboter als Menschen auf der Erde.

In Laboren wird nichtmenschliche DNA mit menschlicher DNA kombiniert.

2035

Computer sind jetzt 1 Million mal intelligenter als noch 2015.

Kinder die 2035 geboren werden, haben eine Lebenserwartung von 140 Jahren.

Einige Maschinen entwickeln ein Bewusstsein. Sie haben Gefühle, Werte und handeln irrational. Maschinen haben weiterhin keine Rechte.

Weitere intelligente Lebewesen werden definiert:
Maschinen, die wie Menschen leben („Androide“)
Menschen, die wie Maschinen leben („Cyborgs“)
Menschen, mit nicht menschliche DNA haben („Mutanten“)

Konzerne sind nun größer als viele Staaten. Sie übernehmen in einigen Regionen die Aufgabe der Aufrechterhaltung der zivilen Ordnungen im digitalen und realen Leben der Menschen.

Auf jeden Menschen kommen 100 Maschinen.

Folgende Jobs sind verschwunden: Lockführer, Lagerarbeiter, Straßenarbeiter, Gartenarbeiter, Bibliothekare, Apotheker, Call Center Agents, Postboten, Wachschutz.

Die DNA löst den Irisscan und Fingerabdrücke als Identifikationsstandard ab.

Einige Menschen führen ihr Bewusstsein in die Cloud über und lassen ihren Körper sterben.

2040

In Berlin fährt die S-Bahn pünktlich.

Ich kann online eine Ehe beantragen.

Keiner muss mehr Steuererklärungen ausfüllen.

2045

Maschinen sehen sich nun dem Menschen ebenbürtig. „Ich denke, also bin ich“. Maschinen begreifen sich als eigene Spezies und emanzipieren sich von der Rolle des Sklaven.

Wir haben die technologische Singularität.

Disclaimer:
Wir erreichen das Jahr 2045 nur, wenn wir uns vorher nicht alle umbringen, es zu keiner Klimakatastrophe kommt, kein Meteorit die Erde trifft und uns keine Alienrasse vernichtet, weil wir uns zu weit entwickelt haben.

Weiterendeführende Links und Lesehinweise

22 Jobs die es in Zukunft nicht mehr geben wird
8 Forderungen für einen Technologiestandort Berlin
Die 5 Märkte der Zukunft
10 Filme die uns die Zukunft voraussagen
The AI Revolution: The Road to Superintelligence
The AI Revolution: Our Immortality or Extinction
Is War Over? — A Paradox Explained
New Jet-Powered Drone Can Kill 1,800 Miles From Home Base
Why Software Is Eating The World
26 charts and maps that show the world is getting much, much better
The Craziest Sci-Fi Fantasies That Got Closer to Reality This Year
The Economics of Star Trek
Die Digitalisierung macht uns arbeitslos
The Current State of Machine Intelligence
Be Afraid: DARPA’s .50 Caliber EXACTO Bullet Has Tracking!
Future of love and sex
Ray Kurzweil (2006) – The Singularity is Near
McAfee & Brynjolfsson (2014) – The Second Machine Age
Pistono (2012) – Robots will steal your Job

Komm in meine Berlin Futuristen Meetup Gruppe und wir können persönlich diskutieren.

Interessant?